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Diskussion um Rassismus: „Jim Knopf“: Integrationsminister plädiert für erläuternden Zusatztext

Diskussion um Rassismus: „Jim Knopf“: Integrationsminister plädiert für erläuternden Zusatztext

Diskussion um Rassismus: „Jim Knopf“: Integrationsminister plädiert für erläuternden Zusatztext

Kassiker der Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer mit Urmel aus dem Eis Foto: dpa – Fotoreport
Diskussion um Rassismus
 

„Jim Knopf“: Integrationsminister plädiert für erläuternden Zusatztext

Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hat sich dafür ausgesprochen, Begriffe wie „Neger“ in älteren Kinderbuchklassikern durch Zusatztexte zu ergänzen. So könnten Werke wie „Pippi Langstrumpf“ und „Jim Knopf“ nicht mit Sprache verletzen, sondern die Sensibilität von Kindern stärken.
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DÜSSELDROF. Nordrhein-Westfalens Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) hat sich dafür ausgesprochen, Begriffe wie „Neger“ in älteren Kinderbuchklassikern durch Zusatztexte zu ergänzen und einzuordnen. Anlaß ist die derzeitige Diskussion um Straßennamen und Apotheken, die den Begriff „Mohr“ enthalten.

Die Rheinische Post wollte in einem Interview von Stamp wissen, ob entsprechende Straßen umbenannt werden müßten. Der FDP-Politiker befürwortete dies für den Fall, daß es vor Ort Menschen gebe, die sich durch den Straßennahmen verletzt fühlten. Dann „sollte die Sensibilität vorhanden sein, zu ändern“, empfahl Stamp.

Auf die Frage, ob dies auch für Kinderbücher wie „Pippi Langstrumpf“ und „Jim Knopf“ gelten solle, antwortete er: „Es sollte einen erläuternden Text dazu geben, der die Begrifflichkeiten und Zusammenhänge einordnet. Das stärkt die Sensibilität von Kindern, um nicht mit Sprache zu verletzen.“ Eindeutig verletzend sei beispielsweise das Lied „Zehn kleinen Negerlein“.

Diskussion um „Jim Knopf“ schwelt schon länger

Nicht erst seit den „Black Lives Matter“-Protesten gibt es auch in Deutschland eine Diskussion um ältere Kinderbücher. Nachdem immer wieder Kritik an Astrid Lindgrens Pippi-Langstrumpf-Klassikern aufgekommen war, strich der Verlag Friedrich Oetinger 2009 die Wörter „Negerkönig“ und „Zigeuner“ aus dem Werk. Pippis Vater wird in neueren Exemplaren nun als „Südseekönig“ bezeichnet.

Der Verlag Thienemann-Esslinger hingegen lehnte es 2015 ab, das Wort „Neger“ aus der Jubiläumsausgabe des Kinderbuches „Jim Knopf“ zu tilgen, da sich der 1995 verstorbene Autor Michael Ende nicht mehr dazu äußern könne.

Im Fall von Otfried Preußlers „Die kleine Hexe“ hatte sich der Verlag hingegen 2013 entschieden, den Klassiker politisch korrekt zu überarbeiten. Das Buch sollte „bezüglich veralteter und politisch nicht mehr korrekter Begrifflichkeiten“ modernisiert werden. Konkret ging es um Begriffe wie „Negerlein“ oder „Chinesenmädchen“. Preußlers Familie hatte hierzu ihr Einverständnis gegeben. (krk)

Kassiker der Augsburger Puppenkiste: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer mit Urmel aus dem Eis Foto: dpa – Fotoreport
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