Das überrascht mich gar nicht. Erfahrungen und gesunder Menschenverstand führen auch so darauf. Hadern mit dem eigenenen Körper (Geschlecht ist nur eine Seite davon), der eigenen Rolle, dem eigenen Platz in der Gesellschaft sind etwas völlig normales in der Reifung zur erwachsenen Persönlichkeit.
Hier zu hyperventilieren und dei Ruhe zu verlieren zeugt nicht gerade von Souveränität. Meine Schwester tobte mit den Jungen herum; ich war mir selbst nicht „Junge genug“, meine Tochter hatte eine Phase, in der sie ein Junge sein und Leon genannt werden wollte. Sie ging mit ihrem Holzschwert zu Bett!
Während man früher solche Phasen durchstand – zum Glück gab’s damals keine transitorische Medizin – muß heute angeblich unbedingt mehr dahinterstecken. Meine Tochter ist schon lange durch und eine selbstbewußte junge Frau. Was hätten andere daraus gemacht!
Was hier abläuft, ist (wenn man vom tausendfachen Leid der Betroffenen absieht) einfach nur kurios und absurd – aber für die Betroffennen ist es ein Verbrechen.
Das ganze ist umso unverständlicher angesichts einer weitgehenden Aufweichung und Relativierung von Geschlechtsrollen und -mustern in unserer modernen Welt.