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Seit 30 Jahren Wochenzeitung: Freiheit als Leitstern

Seit 30 Jahren Wochenzeitung: Freiheit als Leitstern

Seit 30 Jahren Wochenzeitung: Freiheit als Leitstern

JUNGE FREIHEIT vom Januar 1994: Damals erschien sie zum ersten Mal als Wochenzeitung
JUNGE FREIHEIT vom Januar 1994: Damals erschien sie zum ersten Mal als Wochenzeitung
JUNGE FREIHEIT vom Januar 1994: Damals erschien sie zum ersten Mal als Wochenzeitung Foto: JF
Seit 30 Jahren Wochenzeitung
 

Freiheit als Leitstern

Vor 30 Jahren erschien die JUNGE FREIHEIT erstmals als Wochenzeitung. Damals glaubten wohl nur wenige an die Erfolgsgeschichte dieses Blattes, das sich den freien Meinungsaustausch auf die Fahne geschrieben hat. Doch trotz des heftigen Gegenwinds ist die JF bislang stetig gewachsen. Ein Kommentar von JF-Chefredakteur Dieter Stein.
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Wir standen damals vor einem Superwahljahr. Urnengänge für acht Landtage, EU-Parlament und Bundestag standen an. Eine neue konservative Wochenzeitung aus der Hauptstadt sollte vier Jahre nach der Wiedervereinigung mit einer kleinen Crew die unter Großverlagen aufgeteilte Presselandschaft aufmischen. Am 21. Januar 1994 erschien die JUNGE FREIHEIT erstmals wöchentlich – und es traute uns kaum jemand zu, daß wir auch nur das erste Jahr überleben. 

Von Beginn an wehte uns nicht nur Wind, sondern ein Orkan entgegen. Die Pressekonferenz zum Zeitungsstart wurde in Berlin-Mitte von 150 gewaltbereiten Linksextremisten gestürmt. Im Laufe des Jahres überfielen linksextreme Kommandos mehrfach die Druckerei, im Dezember 1994 zerstörte ein Brandanschlag das Weimarer Druckhaus. Der Generalbundesanwalt leitete Ermittlungen gegen die linksextremen Täter wegen Bildung einer terroristischen Vereinigung ein. Sie wurden nie gefaßt.

Schon damals wurde vor einer „Rückkehr des deutschen Nationalismus“ gewarnt

Die aktuelle hysterische Kampagne „gegen Rechts“ erinnert in vielem an das, was sich schon vor 30 Jahren abspielte. Kurz nach der Wiedervereinigung warnten tonangebende Feuilletons vor einer „Rückkehr des deutschen Nationalismus“. Die damalige Asylkrise löste wie heute Debatten um die Kontrolle der Grenzen und das Scheitern einer „multikulturellen Gesellschaft“ aus. Auch stellte sich die Frage des „Sagbaren“ und ob zu einer Demokratie nicht nur eine „Linke“, die Mitte, sondern selbstverständlich auch eine „Rechte“ gehöre.

Wir hatten den CSU-Querkopf Peter Gauweiler in der ersten Wochenzeitungsausgabe im Interview, damals bayerischer Umweltminister. Gauweiler kritisierte gegenüber der JF, jede Diskussion über eine „vernünftige Einwanderungspolitik“ werde mit dem Vorwurf der „Ausländerfeindlichkeit zum Verstummen“ gebracht. Eine wachsende „Unkultur der political correctness“ und „selbsternannte Gedankenpolizisten“ verhinderten eine freie Debatte. 

Die JUNGE FREIHEIT ist bislang stetig gewachsen

Hoffnungen auf Erweiterungen des Parteienspektrums zerschlugen sich bald. Die rechten Republikaner kamen über den Landtag von Baden-Württemberg nicht hinaus, die 1994 gestartete „Früh-AfD“, der eurokritische „Bund Freier Bürger“, scheiterte genauso wie viele andere Projekte.

Die wichtige Aufgabe, eine wirklich freie Debatte, den fairen Austausch zwischen politisch unterschiedlichen Positionen möglich zu machen, stellt sich unverändert. Staatliche Meinungslenkung, öffentlich-rechtliche Bevormundung, mißbräuchliche Eingriffe von Behörden in den demokratischen Wettbewerb müssen zurückgedrängt werden. 

Mit Hilfe unserer Leser überlebten wir nicht nur das erste Jahr. Gegen den Wind ist die JF bislang stetig gewachsen. 

JF 05/24

JUNGE FREIHEIT vom Januar 1994: Damals erschien sie zum ersten Mal als Wochenzeitung Foto: JF
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