ZWICKAU. Das vom Zwickauer Stadtrat beschlossene Gender-Verbot für die Stadtverwaltung hat das örtliche Stadttheater auf die Barrikaden gebracht. „Das Verbot ist aus Sicht der Leitung des Theaters Plauen-Zwickau der untaugliche Versuch, eine Debatte, welche die gesamte Gesellschaft beschäftigt, mittels eines Verbots zu beenden. Wir halten es für wichtig, daß solche Debatten offen geführt werden und daß jede:r sich an ihnen beteiligen kann. Wir werden uns auch in Zukunft für diese Offenheit einsetzen“, teilte das stadteigene Theater Plauen-Zwickau mit.
Hintergrund für die Kontroverse ist nicht zuletzt, daß der Stadtrat in seiner Entscheidung Ende Juni einem Antrag der AfD folgte. Den Vorstoß unterstützen damals CDU, FDP und Freie Wähler.
Zwickaus Oberbürgermeisterin muß Beschluß umsetzen
Das wiederum bringt Oberbürgermeisterin Constance Arndt (Bürger für Zwickau) laut Freier Presse in eine unangenehme Lage. So sei sie selbst gegen das Verbot der Gender-Sprache. Jedoch habe Arndt in einem Schreiben an die städtischen Unternehmen auf eine Einhaltung der neuen Sprachregelung hingewiesen.
Die Stadt ist damit übrigens keinesfalls Vorreiter in Sachsen. An den Schulen des Freistaates besteht sei knapp zwei Jahren ein Gender-Verbot. Das Kultusministerium legte fest, daß Gender-Schreibweisen wie das sogenannte Binnen-I, der Gender-Stern oder Doppelpunkte in der Wortmitte in Schulaufsätzen gewertet werden sollen. (ag)