BERLIN. Gleichauf mit der Kanzler-Partei SPD ist die AfD laut Infratest dimap nun zweitstärkste Partei in ganz Deutschland. Der Umfrage für den ARD-„Deutschlandtrend“ zufolge erreichen beide jeweils 18 Prozent. Während die Alternative zwei Punkte zulegt und bei dem Institut den höchsten Stand aller Zeiten erreicht, gewinnen die Sozialdemokraten einen Punkt.
Vorn liegt weiter die CDU/CSU mit 29 Prozent (minus 1). Die Grünen kommen nur noch auf 15 Prozent (minus 1). Die FDP erreicht unverändert 7 Prozent. Die Linke würde mit 4 Prozent (minus 1) den Einzug in den Bundestag verpassen.
Sonntagsfrage zur Bundestagswahl • Infratest dimap / ARD: CDU/CSU 29 % | SPD 18 % | AfD 18 % | GRÜNE 15 % | FDP 7 % | DIE LINKE 4 % | Sonstige 9 %
➤ Übersicht: https://t.co/MO5RyMFkPu
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Habeck erreicht neuen Tiefstwert
Derweil bricht die Zustimmung für Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) weiter ein. Im Vergleich zum Vormonat verliert der einst beliebteste Politiker Deutschlands weitere sieben Punkte und stürzt auf 23 Prozent ab – ein erneuter Tiefstwert im „Deutschlandtrend“.
Die von ihm initiierte Novelle des Gebäudeenergiegesetzes lehnen die Deutschen mehrheitlich ab. 47 Prozent der Befragten finden, keine der drei Regierungsparteien überzeuge bei den Standpunkten dazu. Am besten schneidet mit 19 Prozent noch die FDP ab, die das Heizungsverbot abmildern, aber nicht gänzlich stoppen will. 14 Prozent nennen die Grünen und zehn Prozent die SPD.
79 Prozent mit Ampel unzufrieden
Insgesamt stößt die Bundesregierung aus SPD, Grünen und FDP auf sehr große Ablehnung. 79 Prozent der Befragten sind „weniger“ oder „gar nicht“ zufrieden mit der Arbeit der Ampel. Das sind noch einmal zehn Punkte mehr als im Juni. Zufrieden zeigen sich nur 20 Prozent.
Motive für die Wahl der AfD
Erstmals fragte infratest dimap, warum die AfD-Anhänger sich für die Wahl der Partei entscheiden würden. Bei bis zu drei Themen-Nennungen gaben 65 Prozent „Zuwanderung und Migrationspolitik“ an. 47 Prozent nannten „Energie, Umwelt- und Klimapolitik“, 43 Prozent die Wirtschaft und 29 Prozent Soziales. Nur wenig bedeutend sind die „Diskussion um Gleichstellung von Frauen und Minderheiten“ (10 Prozent) sowie die prinzipielle „Opposition zur Bundesregierung“ (5 Prozent).
67 Prozent der AfD-Anhänger sagten zudem, für ihre Wahlentscheidung sei es entscheidend, „von den anderen Parteien enttäuscht“ zu sein. 32 gaben an, sie seien von der AfD an sich „überzeugt“. (fh)