BERLIN. Die Bundesregierung hat Italien und Malta dazu aufgefordert, die Migration über das Mittelmeer nicht weiter zu behindern. Es sei eine moralische und rechtliche Verpflichtung, schiffbrüchige Migranten vor dem Ertrinken zu bewahren, unterstrich eine Sprecherin des Auswärtigen Amts laut Evangelischem Pressedienst am Montag.
Zuvor hatten die italienischen und maltesischen Behörden vier Schiffen mit hunderten Migranten an Bord die Anlandung an Häfen der beiden Länder untersagt. „Wohin sollte ein norwegisches Schiff hinfahren? Ganz einfach, nach Norwegen“, betonte etwa Infrastrukturminister Matteo Salvini.
Dove dovrebbe andare una nave norvegese? Semplice, in Norvegia…https://t.co/8crvXcIIfp
— Matteo Salvini (@matteosalvinimi) November 3, 2022
Die Hälfte der Migranten-Schiffe segelt unter deutscher Flagge
Aktuell warten vier Schiffe mit hunderten Asylsuchenden an Bord vor der europäischen Mittelmeerküste auf die Erlaubnis, in Häfen einzulaufen – die „Geo Barents“, die „Ocean Viking“, die „Rise Above“ und die „Humanity 1“. Zwei der Schiffe segeln unter deutscher Flagge. Ein Teil der Migranten durfte unterdessen aus medizinischen Gründen in Sizilien bereits an Land gehen.
Es ist eng an Bord. Wir versuchen, den Kindern Beschäftigung zu bieten. Paula, eine der Ärztinnen auf der RISE ABOVE bringt Stifte und Papier…
🎥 @sev_lionne pic.twitter.com/dhhwItxOV0— MISSION LIFELINE (@SEENOTRETTUNG) November 6, 2022
Der die „Rise Above“ betreibende Verein „Mission Lifeline“ beklagte die Situation an Bord des zum Rettungsschiff umfunktionieren Freizeitdampfers. „Auch wenn die Wetterlage sich etwas verbessert hat, wird sich die Situation durch die enorm große psychische Belastung der Menschen an Bord weiter verschlechtern. Jede Stunde zählt jetzt, um Schlimmeres zu verhindern“, teilte die Organisation am Montag auf ihrer Website mit. Malta und Italien müßten nun umgehend ihre Häfen öffnen. (fw)