CHEMNITZ. Polizisten haben am Montag die Wohnung eines mutmaßlichen Mitglieds der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in Chemnitz gestürmt. Anlaß für den Einsatz war die Information, der Mann sei in den Besitz von Sprengstoff gelangt. Dieser Verdacht konnte nicht bestätigt werden, sagte eine Sprecherin der Generalbundesanwaltschaft in Karlsruhe gegenüber der JUNGEN FREIHEIT. „Festnahmen sind dementsprechend nicht erfolgt“, heißt es in der Stellungnahme.
Darüber hinaus bestehe der Verdacht, daß der Beschuldigte Gelder für die Terrormiliz gesammelt habe. Zudem soll er in Schleusertätigkeiten verwickelt gewesen sein. Die Bild berichtete zuvor von einer Verhaftung in der Paul-Bertz-Straße. „In der Wohnung im 6. Stock lebten mehrere arabisch-stämmige Flüchtlinge. Dort war es immer sehr laut gewesen“, sagte ein Nachbar der Zeitung.
Bereits im Oktober sorgte der Fall des syrischen IS-Migliedes Dschaber Al-Bakr für Aufsehen, der in seinem Chemnitzer Wohnsitz einen Sprengstoffanschlag vorbereitet haben soll. Zwei Tage nach seiner Flucht wurde der mutmaßliche Terrorist in Leipzig verhaftet, wo er in Untersuchungshaft erhängt aufgefunden wurde. Der jüngste Fall stehe aber nicht in Verbindung mit Al-Bakr, heißt es seitens der Generabundesanwaltschaft. (FA)