PARIS. Französische Ermittler haben offenbar einen kurz bevorstehenden Terroranschlag verhindert. Das teilte der Anti-Terror-Staatsanwalt François Molins nach Angaben der Nachrichtenagentur dpa am Mittwoch abend mit. Vorausgegangen war die Festnahme des Islamisten Reda K. vor einer Woche, der einem Terrornetzwerk angehört haben soll, das unmittelbar vor einem Anschlag stand.
Es sei bislang kein klares Ziel identifiziert worden, sagte der Staatsanwalt, beim derzeitigen Stand der Ermittlungen deute aber alles darauf hin, daß die Entdeckung des Verstecks im Pariser Vorort Argenteuil eine brutale Attacke verhindert habe. Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve sagte laut dpa kurz nach der Festnahme des 34jährigen, es sei ein Anschlagsplan im „fortgeschrittenen Stadium“ vereitelt worden.
Zahlreiche Waffen, Sprengstoff und Pässe
In der Wohnung sei laut Molins ein „Arsenal in noch nicht da gewesenem Ausmaß“ gefunden worden. Die Ermittler hätten fünf Kalaschnikow-Sturmgewehre, eine Maschinenpistole, sieben Feuerfaustwaffen, 1,3 Kilogramm industriellen Sprengstoff, 105 Gramm TATP-Sprengstoff und „chemische Elemente“ sichergestellt. Zudem hätten sich zwei Plastikkanister mit Säure, Komponenten, die als Bombenzünder verwendet werden können, fünf gestohlene Pässe, sieben Telefone und Spritzen in dem Versteck befunden.
Die französischen Behörden eröffneten nach monatelangen Ermittlungen nun ein Anklageverfahren. Insbesondere wird dem Franzosen die Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung vorgeworfen. Reda K. soll zusammen mit dem am Sonntag in Rotterdam verhafteten Anis B. zwischen Ende 2014 bis Anfang 2015 nach Syrien gereist sein. Der Fahndung nach dem 34jährigen waren seit November 2015 laufende Ermittlungen zu einem aus der Türkei ausgewiesenen mutmaßlichen Dschihadisten vorausgegangen. (ls)