DUISBURG. Mehrere Windkraftunternehmen gehen juristisch gegen die Kritik der Industrie- und Handelskammer (IHK) an der Energiewende vor. So soll den IHK-Zweigstellen in Duisburg, Münster, Siegen und Bielefeld untersagt werden zu behaupten, daß der Ausstieg aus der Kernenergie die längere Nutzung fossiler Energieträger fordere, berichtet die Welt am Sonntag.
Die klagenden Windkraftfirmen bemängelten, die IHK sei als öffentlich-rechtliche Körperschaft dazu angehalten, das „Gesamtinteresse“ aller Mitgliedsfirmen zu berücksichtigen sowie „das höchstmögliche Maß an Objektivität“ zu wahren. Statt dessen sei zugunsten der Braun- und Steinkohleindustrie Partei ergriffen worden. Damit seien die Produzenten erneuerbarer Energien „als angebliche Kostentreiber und Verursacher von Versorgungsengpässen“ diffamiert worden. Die Mitgliedschaft in der IHK ist Unternehmen in Deutschland gesetzlich vorgeschrieben.
Strompreise steigen weiter
Die Handelskammer wies die Vorwürfe zurück. Sie habe lediglich die „Sorgen über steigende Energiekosten zum Ausdruck gebracht“, die viele ihrer Mitglieder belasteten. Zudem sei mehrfach betont worden, daß auch erneuerbare Energien zur Stromversorgung nötig seien.
Unterdessen wurde bekannt, daß die meisten Stromanbieter die Preise auch Anfang 2014 erhöhen werden. Branchenexperten gehen von Steigerungen von bis zu fünf Prozent aus. Ein Grund ist dabei auch die von allen Privatverbrauchern zu zahlende Umlage für erneuerbare Energien. Sie steigt im kommenden Jahr auf 6,3 Cent je Kilowattstunde an. 2007 lag sie noch bei etwa einem Cent. (ho)