HAMBURG. Der neue Intendant des Norddeutschen Rundfunks, Hendrik Lünenborg, hat Fehler im Umgang mit der Absetzung der konservativen „Klar“-Moderatorin Julia Ruhs eingeräumt: „Die Kommunikation war nicht optimal.“
Zugleich betonte er gegenüber der dpa: „Es ist niemand gecancelt worden.“ Das Magazin „Klar“ werde fortgesetzt, sogar mit mehr Folgen als bisher geplant. Übernehmen soll künftig Tanit Koch, frühere Chefredakteurin der Bild und der RTL-Zentralredaktion.
Julia Ruhs werde weiter die Folgen des Formats beim Bayerischen Rundfunk moderieren. Ruhs hatte die Pilotfolgen des von NDR und BR produzierten Magazins moderiert. Nach der ersten Sendung zum Thema Migration war heftige Kritik laut geworden, allerdings nicht durch das Publikum, sondern von Kollegen. Rund 250 NDR-Mitarbeiter warfen der Sendung eine einseitige Darstellung und mangelnde journalistische Sorgfalt vor. Vergangene Woche hatte der Sender beschlossen, Ruhs nicht mehr für die NDR-Ausgaben einzusetzen.
Petition fordert Entschuldigung vom NDR
Lünenborg erklärte, die Entscheidung hätten die Programmverantwortlichen getroffen. Es habe „eine ziemlich breite interne Debatte und auch heftige Kritik“ gegeben. Auch politisch sorgte das Aus für Ruhs für Wirbel. CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann warf dem NDR politische Einseitigkeit vor und forderte, den Rundfunkbeitrag bis auf weiteres einzufrieren.

Der Fall hat eine Debatte über den Kurs der Öffentlich-Rechtlichen ausgelöst. Kritiker sprechen von einem links-grünen Haltungsjournalismus und fordern eine grundlegende Reform. Die JUNGE FREIHEIT ruft deshalb zur Unterstützung von Julia Ruhs auf: Der NDR solle sich entschuldigen und sie wieder einsetzen. Gleichzeitig soll der Zwangsbeitrag abgeschafft und der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf ein schlankes, unideologisches Kernangebot reduziert werden.
Die Petition finden Sie hier: https://petitionfuerdemokratie.de/linksfunk-stoppen
(rr)