WIESBADEN. Die Zahl der Einbürgerungen in Deutschland hat im Jahr 2024 einen neuen Höchststand erreicht. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts wurden insgesamt 291.955 Personen eingebürgert – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Statistik im Jahr 2000. Dies bedeutet einen Zuwachs von 46 Prozent oder 91.860 Personen gegenüber 2023. Die Zahl der Einbürgerungen im vergangenen Jahr entspricht etwa der Einwohnerzahl der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden.
Den mit Abstand größten Anteil an den Neueinbürgerungen stellten Personen aus Syrien. Insgesamt erhielten 83.150 Syrer im vergangenen Jahr die deutsche Staatsangehörigkeit. Dies waren 28 Prozent aller Fälle. Im Vergleich zu 2023 stieg die Zahl der Einbürgerungen von Syrern noch einmal um zehn Prozent. Bis zum Erhalt der deutschen Staatsbürgerschaft hatten sie eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von rund 7,4 Jahren in Deutschland.
Damit setzte sich der Trend fort, daß sich Syrer, die während der Jahre 2015 und 2016 nach Deutschland einreisten, „häufig eine Einbürgerung beantragen, sobald sie die Voraussetzungen erfüllen“, teilte das Bundesamt mit.
Türken, Iraker, Russen und Afghanen auf Platz zwei bis fünf
Auf dem zweiten Platz folgten türkische Staatsangehörige mit 22.525 Einbürgerungen – ein Anstieg um 110 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Türkei stellte damit erneut eine der größten Herkunftsgruppen, wobei die Betroffenen im Schnitt bereits 23,1 Jahre in Deutschland gelebt hatten.
An dritter Stelle lagen Iraker mit 13.545 Einbürgerungen, gefolgt von russischen Staatsangehörigen mit 12.980 Einbürgerungen. Letztere verzeichneten mit einem Zuwachs von 551 Prozent gegenüber dem Vorjahr den höchsten prozentualen Anstieg aller Nationalitäten. Im Jahr 2023 waren lediglich 1.995 Personen mit russischer Staatsangehörigkeit eingebürgert worden.
Afghanen folgten auf Platz fünf mit 10.085 Einbürgerungen. Sie hielten sich zum Zeitpunkt der Einbürgerung wie auch Iraker knapp unter neun Jahre in Deutschland auf.
Einbürgerungen vornehmlich aus asiatischen Staaten
Von den etwa 292.000 Neueinbürgerungen kam rund die Hälfte der Personen aus Asien – vornehmlich aus Syrien, dem Irak, dem Iran und Pakistan. Aus dem Iran stammten 8.245 und aus Pakistan 5.000 Personen, die die deutsche Staatsbürgerschaft erhielten.
Aus Europa, zu dem das Statistische Bundesamt auch die Türkei zählt, stammten insgesamt 107.785 Personen der 2024 Eingebürgerten – unter ihnen 8.915 Ukrainer. Weitere europäische Herkunftsstaaten mit vielen Einbürgerungen waren Rumänien (8.675) und Polen (6.215). Aus Afrika stammten die meisten aus Ägypten (3.670) – etwa so viele wie aus den Vereinigten Staaten. (rsz)