BERLIN. Die Unterstützung der Ukraine findet unter Deutschen immer weniger Rückhalt. Das ergab eine internationale Studie von 28 Ländern des französischen Marktforschungsinstitut Ipsos, aus der die Welt zitiert. Demnach stimmen mittlerweile 43 Prozent der in Deutschland Befragten dem Satz zu: „Die Probleme der Ukrainer gehen uns nichts an, wir sollten uns nicht einmischen.“ Im April lag dieser Wert noch bei 32 Prozent.
In keinem anderen Land fanden die Forscher eine derart geringe Bereitschaft, sich in dem Konflikt zu engagieren. Auch die Unterstützung der Ukraine mit Waffen trifft auf immer weniger Wohlwollen. Nur noch 48 Prozent der Deutschen sind dazu bereit. Bei einer früheren Erhebung lag die Zustimmung zu deutschen Waffenlieferungen noch bei 55 Prozent.
Waffenlieferungen an Ukraine sind umstritten
Dennoch sind viele Deutsche weiterhin bereit, Zivilisten in dem Konflikt zu helfen. In der jüngsten Erhebung zwischen November und Dezember 2022 stimmten immer noch 68 Prozent dem Satz zu: „Deutschland sollte ukrainische Flüchtlinge aus dem aktuellen Konflikt aufnehmen.“ Allerdings lag dieser Wert im April noch bei 82 Prozent.
Die „Unterstützungsbereitschaft der Deutschen bröckelt“, resümieren die Studienautoren. „Daß weitere Waffenlieferungen, einschließlich Leopard-2-Panzer, keine schnelle Lösung herbeibringen, sondern den Krieg in der Ukraine immer mehr eskalieren lassen, ist eine berechtigte Sorge der deutschen Bevölkerung“, sagte Ipsos-Autor Robert Grimm. Allerdings gebe es „momentan keine bessere Alternative“. (JF)