ERKELENZ. Der ehemalige Erklenzer Grünen-Ratsherr Manoj Subramaniam hatte im vergangenen Sommer mit immer wieder neuen Drohungen von vermeintlichen Neonazis gegen sich aufmerksam gemacht. Er erstattete zahlreichen Anzeigen, weil Hakenkreuze auf sein Auto und SS-Runen an sein Klingelschild geschmiert worden seien. Auch ein Drohbrief des angeblichen NSU 2.0 mit beigefügter Rasierklinge präsentierte er der Öffentlichkeit.
Dann kam heraus: Der Sohn surinamesischer Eltern hatte sich das alles ausgedacht. Es folgte ein Verfahren wegen Vortäuschens von Straftaten und Verwendens von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen, das mit einer Geldstrafe von 3.600 Euro endete. Doch die hielt der 33jährige Grüne für zu hoch und legte Einspruch ein.
Der Grüne bricht vor Gericht in Tränen aus
Vor dem Amtsgericht Erkelenz kam es gestern zu einer erneut großen Show des Angeklagten: Er brach in Tränen aus, versteckte sich hinter Blättern und bekam von seinem Anwalt Taschentücher gereicht. Doch der Auftritt nutzte dem Ex-Politiker, der inzwischen sein Mandat zurückgegeben hat, nichts.
Nachdem der Staatsanwalt erneut die Anklage verlesen und der Richter auf Subramaniams Anwalt in einem Vier-Augen-Gespräch eingewirkt hatte, zog der Mann, dessen vermeintliche Bedrohungen einst auch die Grünen-Prominenz politisch ausschlachtete, seinen Einspruch zurück. Es bleibt bei der Verurteilung. (fh)