DÜSSELDORF. Der Fraktionsvorsitzende der AfD im Landtag von Nordrhein-Westfalen, Martin Vincentz, hat die Bildungsministerin des Landes, Dorothee Feller (CDU), scharf kritisiert. Hintergrund sind Arbeitsblätter für Sechstklässler, die im Internet aufgetaucht sind. Dort werden Geschlechtsumwandlungen beworben und Schüler sollten Begriffe wie „pansexuell“ und „demisexuell“ erklären.
Vincentz, der selbst Arzt ist, sagte mit Blick auf die Unterrichtsmaterialien gegenüber der JUNGEN FREIHEIT: „Entweder sorgt Frau Feller dafür, daß diese hochbedenklichen Arbeitsblätter aus dem Schulunterricht zurückgezogen werden oder man muß klar an ihrer Eignung als Bildungsministerin zweifeln.“
Daß die Christdemokratin nichts gegen die offene Gender-Propaganda an Schulen unternehme, sei „skandalös.“ Es zeige deutlich, daß sie die Tragweite des Themas entweder nicht erfasse oder schlicht ignoriere. Daß aufgrund von linker Gender-Ideologie das Wohl und die Gesundheit von Kindern riskiert werde, könne ebenfalls nicht sein. Die Arbeitsblätter seien „ein weiterer Baustein des links-ideologischen Gesellschaftsumbaus und kein geeignetes Unterrichtsmaterial“, kritisierte Vincentz.
AfD-Sprecher hält Langzeitfolgen für „kaum absehbar“
„Anstelle der staatlichen Propagierung höchst umstrittener medizinischer Maßnahmen an Kindern, wie kürzlich ebenfalls durch das ‘Regenbogenportal’ der Bundesregierung geschehen, ist eine neutrale, umfassende Aufklärung über die Risiken derartiger Behandlungen angezeigt.“ Langzeitwirkungen von Hormontherapien seien „kaum absehbar“, zudem seien bereits „viele Risiken und Nebenwirkungen dieser Behandlungen für die physische und psychische Gesundheit bekannt“, betonte Vincentz.
Die Folgen von Pubertätsblockern und Hormontherapien seien irreversibel, was die Behandlung von Minderjährigen „ethisch problematisch“ mache. Die Eingriffe schädigten die Knochen, den Sexualtrieb und auch das Gedächtnis.„Daß auch die Zahl sogenannter geschlechtsangleichender Operationen dramatisch angestiegen ist, zeigen die Statistiken der Krankenhäuser. Demnach ist die Zahl der sogenannten Geschlechtsumwandlungen zwischen 2005 und 2018 bei 15- bis 20jährigen um das Fünfzehnfache und bei 20- bis 25jährigen gar um das Fünfzigfache gestiegen.“
Feller hatte die Arbeitsblätter gegenüber der Bild-Zeitung verteidigt und gesagt, die Auswahl der Materialien obliege den Lehrern. Eine medizinische Beratung über Geschlechtsumwandlungen gehöre nicht zu den Aufgaben der Schulen. (st)