DÜSSELDORF. Der nordrhein-westfälische Landtag hat die Regierung von Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) mit einer Aufklärungskampagne über Alltagssexismus beauftragt. Mit dieser soll die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam gemacht und die Präventionsarbeit an Schulen ausgebaut werden, berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag.
Die Regierungskoalition aus CDU und FDP hatte einen entsprechenden Antrag vorgelegt und beschlossen. Die Opposition aus SPD, Grünen und AfD lehnte diesen ab, weil er angeblich zu oberflächlich sei.
„Sexismus und sexuelle Belästigung begegnen vielen Menschen im Alltag in ganz unterschiedlicher Art und Weise“, sagte Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU). Im Internet seien entsprechende Beleidigungen besonders gefährlich, weil sie anonym und unkontrolliert verbreitet würden.
FDP: Auch Witze können sexistisch sein
Auch die gleichstellungspolitische Sprecherin der FDP-Landtagsfraktion, Susanne Schneider, plädierte für einen intensiveren Kampf gegen die Diskriminierung von Menschen aufgrund ihres Geschlechts. „Sexismus kommt als Witz, als abwertender Spruch oder Begriff oder gar als körperlicher Übergriff daher“, mahnte sie.
„Ohne gesellschaftliche Debatte werden wir Sexismus nicht zurückdrängen können. Nur ein offener Umgang mit der Frage, was denn als sexistisch empfunden wird, kann letztlich dazu führen, dass Grenzen erkannt und auch beachtet werden.“ @SusaSchneider #fdp #nrw #ltfnrw pic.twitter.com/bV5SlHpzTt
— FDP-Fraktion NRW (@FDPFraktionNRW) February 17, 2022
Nur ein offener Umgang mit der Frage, was als diskriminierend empfunden werde, könne letztlich dazu führen, daß Grenzen erkannt und auch beachtet würden. Ohne eine gesellschaftliche Debatte sei eine Veränderung bei dem Thema unwahrscheinlich. Der Kampf gegen Sexismus ziele überdies darauf ab, alle Geschlechter vor Herabwürdigungen zu schützen. (zit)