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Sitzung von Unionsfraktion: Merkel: „Brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen“

Sitzung von Unionsfraktion: Merkel: „Brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen“

Sitzung von Unionsfraktion: Merkel: „Brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen“

Angela Merkel (CDU): Warnt vor explodierenden Infektionszahlen
Angela Merkel (CDU): Warnt vor explodierenden Infektionszahlen
Angela Merkel (CDU): Warnt vor explodierenden Infektionszahlen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | John MacDougall
Sitzung von Unionsfraktion
 

Merkel: „Brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen“

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat einem Bericht zufolge in einer internen Sitzung vor explodierenden Infektionszahlen aufgrund einer Corona-Mutation gewarnt. Es brauche deshalb weitere Wochen harte Maßnahmen. Unterdessen kritisieren Wissenschaftler und die AfD die Corona-Politiker der Bundesregierung scharf.
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Cato, Palmer, Exklusiv

BERLIN. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat einem Bericht zufolge in einer internen Sitzung vor explodierenden Infektionszahlen aufgrund einer Corona-Mutation gewarnt. „Wenn wir es nicht schaffen, dieses britische Virus abzuhalten, dann haben wir bis Ostern eine zehnfache Inzidenz“, sagte Merkel laut Bild-Zeitung in einer internen Sitzung der Arbeitsgruppe Innen der Unionsfraktion. Deshalb soll sie gefordert haben: „Wir brauchen noch acht bis zehn Wochen harte Maßnahmen!“

Dies würde bedeuten, daß die Corona-Einschränkungen bis kurz vor Ostern gelten würden. Die aktuelle „Lockdown“-Phase hatte am 2. November mit ersten Maßnahmen begonnen. Mitte Dezember wurden diese zu einem „harten Lockdown“ erweitert und sind nach jetzigem Stand bis Ende Januar verlängert worden.

Die Kanzlerin sowie Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatten jedoch mehrfach betont, die Einschränkungen könnten über das Monatsende hinaus gelten. Ziel der Maßnahmen sei es, den Inzidenzwert – die Neuansteckungen pro 100.000 Einwohnern in sieben Tagen – unter 50 zu bringen. Erst unterhalb dieser Schwelle seien Gesundheitsämter wieder in der Lage, die Kontakte von Infizierten nachzuverfolgen.

Kritik an Inzidenzwert und Lockdown

An dem Wert, der auch im vergangenen Jahr beschlossenen Infektionsschutzgesetz festgelegt ist, gibt es immer wieder Kritik. Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, Michael Hüther, sagte am Montag abend in der ARD-Sendung „Hart aber fair“, er halte einen Wert von unter 50 für unrealistisch. „Gibt es ein europäisches Land in der gleichen Klimazone, das bei viel härteren Lockdownmaßnahmen unter einen Wert von 100 gekommen ist? Da finden Sie kein einziges.“

Auch der Virologe Alexander Kekulé äußerte sich kritisch über die „Lockdown“-Maßnahmen. Es gäbe andere Möglichkeiten, um gegen die Pandemie vorzugehen. Außerdem sei die reine Tatsache, daß es eine neue Krankheit gebe, „gar nicht so schlimm“. Die Regierung müsse unter anderem digitale Möglichkeiten einsetzen, statt im Nebel zu navigieren. Beim Schutz alter Menschen müsse man gezielter vorgehen und nicht „mit diesem Lockdown eine Betonplatte drüberzulegen und zu sagen, ‘irgendwann muß es ja mal wirken’“. Ansonsten könnte der „Lockdown“ noch bis Juli dauern.

Meuthen: „Soweit darf es nicht kommen!“

Aus den Reihen der Opposition kritisieren vor allem AfD und FDP die Corona-Politik der Bundesregierung und der Länderchefs. AfD-Chef Jörg Meuthen betonte am Dienstag gegenüber der JUNGEN FREIHEIT, Merkel und Söder scheine „in keiner Weise klar zu sein, was für ein Desaster sie derzeit anrichten“.

Falls der „Lockdown“ bis Ostern verlängert werde, führe das zu einem Massensterben von Unternehmen im Einzelhandeln, in der Gastronomie, bei Friseuren und anderen Branchen. „Soweit darf es nicht kommen! Wann endlich lernt Merkel, daß zielgerichtete Maßnahmen zum Schutz der Risikogruppen das Mittel der Wahl sind und ein pauschaler Lockdown komplett unverhältnismäßig und verheerend in seiner Wirkung ist?“ (ls)

Angela Merkel (CDU): Warnt vor explodierenden Infektionszahlen Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | John MacDougall
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