BERLIN. Die Hälfte der Sexualstraftaten, die in deutschen Bahnhöfen und Bahnen begangen werden, geht laut Angaben der Bundespolizei auf das Konto von Ausländern. Zudem sei der Anteil nichtdeutscher Tatverdächtiger überproportional hoch und in den vergangenen Jahren stetig gestiegen, berichtete am Dienstag die Bild-Zeitung.
Zu den Delikten zählten Kindesmißbrauch, Vergewaltigung, Nötigung, Belästigung, exhibitionistische Handlungen und andere Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung. So seien zwischen Januar und März 2021 von 137 Tatverdächtigen 80 Personen nicht-deutscher Herkunft (58,4 Prozent), mehrheitlich Afghanen, Eritreer und Polen.
„Schnelle konsequente Rückführungen“
2020 seien von 621 Tatverdächtigen 346 Ausländer gewesen (55,7 Prozent), mehrheitlich Syrer, Afghanen und Polen. Im Jahr zuvor, 2019, seien von den 693 Verdächtigen 371 als Ausländer (53,5 Prozent) identifiziert worden. Die meisten der ausländischen Tatverdächtigen seien Syrer, Rumänen und Afghanen.
Der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Mathias Middelberg (CDU), forderte deshalb laut der Zeitung „zügige Asylverfahren und schnelle konsequente Rückführungen“ zum Schutz der Bevölkerung. Flüchtlinge machten „nur zwei Prozent der Bevölkerung aus und stellten 15-16 Prozent der Tatverdächtigen bei Körperverletzungsdelikten oder Vergewaltigung“.
Deutsche häufig Opfer
Die Zahl verurteilter ausländischer Straftäter in Deutschland hat sich im vergangenen Jahrzehnt um 51 Prozent erhöht, teilte Anfang des Jahres das Bundesjustizministerium mit. Deutsche sind zudem deutlich häufiger Opfer von Straftaten mit ausländischen Tatverdächtigen als umgekehrt.
2019 klärte die Polizei rund 70.000 Fälle auf, bei denen mindestens ein deutscher Tatverdächtiger beteiligt und mindestens ein Ausländer Opfer war. Demgegenüber standen circa 130.000 Straftaten, bei denen mindestens ein Nichtdeutscher kriminell gegen einen Deutschen handelte.
Im vergangenen Jahr hat es darüber hinaus 29 Fälle gegeben, in denen Personen auf Bahnhöfen ins Gleisbett gestoßen worden waren. Von den 22 gefaßten Personen hatten laut Bundespolizei 15 keine deutsche Staatsangehörigkeit. (hl)