BERLIN. Auch in diesem Jahr ist es zu Ausschreitungen durch linksradikale Teilnehmer mehrerer „1. Mai-Demonstrationen“ gekommen. Im Berliner Bezirk Neukölln versammelten sich am Samstag abend mehr als 10.000 Personen zur Kundgebung „Revolutionärer 1. Mai“ und attackierten die Sicherheitskräfte massiv mit Feuerwerkskörpern, Steinen und Flaschen, wie die Berliner Polizei berichtete. Zudem setzten sie Müllcontainer, Paletten sowie ein Fahrzeug in Brand und errichteten brennende Barrikaden. 93 Beamte wurden verletzt, drei davon befinden sich mit Knochenbrüchen im Krankenhaus.
1.Mai-Szenen in Berlin, die es so wohl das letzte Mal vor etlichen Jahren gab. Polizei weiter unter Dauerbeschuss. Pressearbeit ohne Helm kaum durchführbar. #b0105 pic.twitter.com/YJTag75MMM
— julius geiler (@glr_berlin) May 1, 2021
Im weiteren Verlauf kam es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften. Teilnehmer der Kundgebung skandierten „Ganz Berlin haßt die Polizei” und überwanden Absperrgitter. Rund 50 Personen wurden festgenommen.
Unsere Kolleg. treten körperlichen Angriffe, Stein- und Flaschenwürfen, Brandstiftungen sowie dem Übersteigen von Absperrgittern entschlossen entgegen und nehmen Straftäter fest – auch mit Hilfe von Zwangsmitteln.#b0105
— Polizei Berlin Einsatz (@PolizeiBerlin_E) May 1, 2021
Jüdisches Forum klagt über „antisemitischen Vorfälle“
Der Verein Jüdisches Forum beklagte, es sei bei der Veranstaltung zu „antisemitischen Vorfällen“ gekommen. Ein Block aus propalästinensischen Demonstranten habe unter anderem zu Gewalt gegen Israels Zivilbevölkerung aufgerufen.
Weitere „1. Mai-Kundgebungen“ wie ein Fahrradkorso im Berliner Grunewald mit rund 10.000 Teilnehmern, die gegen Kapitalismus protestierten, verliefen laut der Polizei überwiegend friedlich.
Die Stimmung bei den diesjährigen „1. Mai-Demonstrationen“ sei deutlich emotionaler als in den vergangenen Jahren gewesen, berichtete Berlins Polizeisprecher Thilo Cablitz. Grund dafür könnten die angespannte Lage auf dem Wohnungsmarkt, die Räumung des von Linksextremisten besetzten Hauses Liebig34 sowie die Corona-Pandemie sein.
Linksradikale randalierten bereits am Vorabend
Bereits am Vorabend des „Kampftages der Arbeiter” hatten rund 3.700 Linksradikale die „1. Mai Demonstrationen“ in mehreren Berliner Stadtteilen eingeläutet.
Im Wedding kamen etwa 1.500 Personen zur Kundgebung „Von der Krise zur Enteignung“ zusammen und protestierten gegen Kapitalismus. Sie skandierten „Reiche sollen zahlen“ und zündeten Nebelkerzen.
In der Schererstraße wird der Demo-Aufzug von den Bewohnern und Bewohnerinnen eines linken Hausprojektes mit Nebeltöpfen und Pyro empfangen. #b3004 pic.twitter.com/gmtWaKTzQy
— julius geiler (@glr_berlin) April 30, 2021
In Kreuzberg demonstrierten feministische Gruppen unter dem Motto „Take back the night – Wir nehmen uns die Nacht zurück“ gegen ein angebliches Patriarchat und „strukturelle Gewalt gegen Frauen“. Mehrere Teilnehmer warfen Steine in Richtung der Beamten und bespritzten sie mit einer Flüssigkeit. Sechs Personen wurden festgenommen.
Berlins Polizeipräsidentin Barbara Slowik hatte am Freitag nachmittag bereits angekündigt, mit einer „anspruchsvollen und fordernden Einsatzlage“ zu rechnen und an die Demonstranten appelliert, sich an die Corona-Regeln zu halten.
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
ich habe es schon das eine oder andere Mal gesagt, aber auf den diesjährigen Einsatz rund um den 30. April und den 1. Mai trifft es in besonderem Maße zu:
^PPr’in#b3004 #b0105 pic.twitter.com/FfqeGuIZBM— Polizei Berlin (@polizeiberlin) April 30, 2021
(zit)