BREMEN. Trotz eines derzeit gegen ihn laufenden Verfahrens wegen Volksverhetzung will die Bremische Evangelische Kirche Pastor Olaf Latzel wieder in den Dienst aufnehmen. Nach einem Gespräch am Dienstag habe sich der Geistliche „zu einer Mäßigung im Rahmen seines Verkündungsauftrages verpflichtet“, sagte die Landeskirche katholisch.de.
Ein bereits im Mai eröffnetes kirchliches Disziplinarverfahren soll demnach weiter ausgesetzt bleiben, bis das Strafverfahren gegen Latzel abgeschlossen sei. Anfang Juli hatte die Staatsanwaltschaft Bremen gegen den Pastor Anklage erhoben. Sie wirft ihm vor, „Homosexuelle generalisierend als Verbrecher und die Homosexualität als Degenerationsform der Gesellschaft“ sowie „Menschen, die in Bezug auf ihre Geschlechtsidentität von der angeblichen Norm abweichen, als ‘Genderdreck’ und als ‘Angriff auf die göttliche Schöpfungsordnung’“ bezeichnet zu haben.
Das Amtsgericht Bremen werde voraussichtlich im September entscheiden, ob es ein Hauptverfahren eröffne. Ende April hatte Latzel darauf bestanden, nicht alle Homosexuellen als Verbrecher bezeichnet zu haben. Das sagte er auch während eines Gottesdienstes und entschuldigte sich. (ag)