MÜNCHEN. Die bayerischen AfD-Landtagsabgeordneten Christoph Maier, Ferdinand Mang und Andreas Winhart haben die Staatsregierung aufgefordert, Straftaten gegen Studentenverbindungen statistisch zu erfassen. „Die Zahl der politisch motivierten Straftaten gegen Verbindungen und ihre Mitglieder sind keine Einzelfälle. Meine Kollegen und ich fordern daher, daß Straftaten gegen Studentenverbindungen und ihre Mitglieder endlich systematisch erfaßt werden“, sagte Maier der JUNGEN FREIHEIT.
Dabei handele es sich um Farbbeutelanschläge auf Verbindungshäuser und tätliche Angriffe auf Studenten, die sich mit den Abzeichen ihrer Korporation in der Öffentlichkeit zeigen. „Einschüchterungen und Gewalt aus dem meist linken Spektrum dürfen nicht länger bagatellisiert oder totgeschwiegen werden“, betonte Maier und verwies auf Fälle.
Hessen erfaßt Angriffe auf Korporierte
Zuvor hatte die bayerische Regierung auf eine Anfrage der drei Abgeordneten geantwortet, es lägen keine spezifischen Daten über Angriffe auf Studentenverbindungen vor. Zudem gebe es laut Innenminister Joachim Herrmann (CSU) keine Erkenntnisse, „wonach Studentenverbindungen oder deren Mitglieder überhaupt in auffälligem Umfang das Ziel von Attacken jedweder Art“ seien.
Maier, der zugleich Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion ist, zeigte sich über diese Aussagen überrascht. „Wie will Herrmann das überhaupt wissen, wenn ihm – nach seinen eigenen Angaben – ja gar keine statistische Erhebung zur Verfügung steht?“ Im Gegenzug verlangte er, Daten zu erheben, auf deren Grundlage Gegenmaßnahmen eingeleitet werden müßten.
In Hessen werden Angriffe auf Verbindungsstudenten von der Polizei registriert. In dem Bundesland kam es demnach von 2010 bis 2018 zu 18 gewaltsamen Übergriffen und rund 115 weiteren Straftaten gegen Korporationen, zumeist Sachbeschädigungen. Nur in seltenen Fällen konnten die Täter ermittelt und verurteilt werden. (ag)