AMBERG. Ambergs Oberbürgermeister Michael Cerny (CSU) hat sich von seiner Aussage distanziert, in der oberpfälzischen Stadt habe eine rechtsextreme Bürgerwehr patrouilliert. „Das waren ein paar traurige Gestalten, aber wohl keine Bürgerwehr“, sagte er der Passauer Neuen Presse.
Zuvor hatte Cerny die angebliche Existenz einer solchen Gruppe bestätigt. Dem widersprach der Stadtsprecher.
Cerny warnt vor Instrumentalisierung durch NPD und AfD
Zugleich warnte der CSU-Politiker vor einer Instrumentalisierung der Asylantengewalt in seiner Stadt. „NPD und AfD versuchen schon seit längerem, aus solchen Situationen Kapital zu schlagen. Da werden reale Ereignisse mit Fake News hinterlegt, um etwas zu konstruieren, was gar nicht stattgefunden hat. Das dürfen wir nicht zulassen.“
Hintergrund der Berichterstattung über eine angebliche Bürgerwehr ist ein Angriff von vier Asylbewerbern auf Passanten Ende Dezember. Cerny warnte in dem Zusammenhang davor, Flüchtlinge unter Generalverdacht zu stellen. Es müsse jedoch jedem Asylbewerber klar sein, daß ein Fehlverhalten Konsequenzen habe. Eine Gewalttat bleibe nicht sanktionslos. Jedoch könnten Menschen nicht in ein Land abgeschoben werden, in dem ihnen Folter oder Tod drohten. (ag)