BERLIN. Nach dem Großeinsatz der Berliner Polizei am vergangenen Donnerstag in der Rigaer Straße sind Linksextreme in der Nacht zu Ostermontag mit dutzenden Pflastersteinen auf Polizeifahrzeuge losgegangen. Bei einem Routineeinsatz kurz nach Mitternacht wurden an der Kreuzung Rigaer Straße und Liebigstraße zwei Einsatzfahrzeuge der Polizei mit rund 30 Pflastersteinen beworfen worden, teilte die Polizei am Montag mit. Die Angreifer seien unerkannt entkommen. Der Staatsschutz ermittle.
Die beiden Polizeifahrzeuge sowie vier weitere geparkte Autos wurden durch die Steinwürfe demnach beschädigt. Personen kamen den Angaben nach nicht zu Schaden. Zuvor waren 17 Fotos von Polizisten im Einsatz auf dem linksextremen Szeneportal „Indymedia“ veröffentlicht worden.
Großeinsatz mit zwei Festnahmen
Die hochgeladenen Bilder sind eine Reaktion auf den Großeinsatz der Polizei bei dem linksextremen Treffpunkt und früheren besetzten Hauses Rigaer Straße 94. Dort hatte die Polizei am Donnerstag morgen mit 350 Beamten zwei Haftbefehle vollstreckt und die Wohnung eines Verdächtigen durchsucht. Ein Sprecher begründete den Großeinsatz gegenüber der JUNGEN FREIHEIT mit dem erhöhten Gefahrenpotential bei Einsätzen in der Gegend: „Bei Einsätzen in der Rigaer Straße gehen wir immer mit einem erhöhten Kräfteaufgebot vor.“
Wenige Tage davor hatten Linksextreme der Polizei gedroht. „Seit eineinhalb Wochen belagern die verschiedensten Hundertschaften 24/7 unsere Umgebung“, heißt es in einem Eintrag vom Dienstag mit der Überschrift „Cops im Gefahrengebiet“. Ihre Haltung sei bekannt. „Schweine raus aus unseren Straßen. Verpißt euch mit eurem Denunziantentum.“
Bereits im Dezember vergangenen Jahres waren auf der Internetseite 54 Fotos von Berliner Polizisten veröffentlicht worden, nachdem die Polizei mehrere Wohnungen und Gebäude, darunter auch die Rigaer Straße 94, durchsucht hatte. Dazu schrieben die Linksextremisten: „Wir freuen uns über Hinweise, wo sie wohnen oder privat anzutreffen sind. Neben der Teilnahme an der Räumung können sie bedenkenlos für die Gewalt der drei Wochen der Belagerung verantwortlich gemacht werden.“ (ls)