HANNOVER. Bei den Protesten gegen den AfD-Bundesparteitag in Hannover haben sich zahlreiche Demonstranten gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Sie warfen Flaschen und Steine auf die Beamten. Mehrere Polizisten wurden verletzt, auch ein Demonstrant kam mit einem Beinbruch ins Krankenhaus.
Linke und linksextreme AfD-Gegener versuchten immer wieder, die Zuwege zum Parteitag zu blockieren. Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort. Auch ein Wasserwerfer kam bereits zum Einsatz, um eine Blockade zu räumen. Hubschrauber kreisen über dem Tagungsort.
Die Polizei forderte die Protestierer auf, friedlich zu bleiben und sich deutlich von den gewalttätigen Demonstranten zu distanzieren. Weil AfD-Delegierte Schwierigkeiten hatten, den Parteitag zu erreichen, konnte die Veranstaltung erst mit Verspätung beginnen.
Mögliches Führungsduo Meuthen / Pazderski
Am Mittag startete ein größerer Demonstrationszug unter dem Motto: „Unsere Alternative heißt Solidarität.“ Zu Beginn der Versammlung zählte die Polizei 4.200 Teilnehmer.
Mehrere linksradikale Bündnisse hatten seit Tagen zu den Protesten gegen die AfD aufgerufen, darunter die Initiativen „Aufstehen gegen Rassismus“ sowie „Nationalismus ist keine Alternative“. Unterstützt werden sie bei ihrer Kampagne von Politikern der Grünen, der Linkspartei sowie Vertretern von Gewerkschaften.
Die AfD will an diesem Wochenende einen neuen Bundesvorstand wählen. Für die Parteispitze bewerben sich sowohl der derzeitige AfD-Sprecher Jörg Meuthen sowie der Berliner AfD-Chef Georg Pazderski.
Zwischenzeitlich gab es Gerüchte, auch AfD-Fraktionschef Alexander Gauland könnte seinen Hut in den Ring werfen. Am Mittag hieß es dann aber, Gauland verzichte auf eine Kandidatur, so daß es wohl auf eine Doppelspitze mit Meuthen und Pazderski hinauslaufen wird. (krk)