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Freiburger Mordfall: Merkel warnt vor Pauschalverurteilung

Freiburger Mordfall: Merkel warnt vor Pauschalverurteilung

Freiburger Mordfall: Merkel warnt vor Pauschalverurteilung

Tatort Freiburg
Tatort Freiburg
Blumen am Tatort in Freiburg Foto: picture alliance / Winfried Rothermel
Freiburger Mordfall
 

Merkel warnt vor Pauschalverurteilung

Nach der Festnahme eines Asylbewerbers im Freiburger Mordfall hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor pauschalen Verurteilungen von Einwanderern gewarnt. Zwar müßten Täter genau benannt werden. Mit der Verhaftung des Afghanen dürfe aber „nicht die Ablehnung einer ganzen Gruppe verbunden sein, so wie wir auch sonst nicht von einem auf eine ganze Gruppe schließen können“.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

BERLIN. Nach der Festnahme eines Asylbewerbers im Freiburger Mordfall hat Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) vor pauschalen Verurteilungen von Einwanderern gewarnt. Sie forderte in der ARD-„Tagesschau“ zwar, den Täter genau zu benennen. Mit der Verhaftung des Afghanen dürfe aber „nicht die Ablehnung einer ganzen Gruppe verbunden sein, so wie wir auch sonst nicht von einem auf eine ganze Gruppe schließen können“.

Die „Defizite in der Flüchtlingspolitik“ seien vielmehr auf die „fehlende Solidarität“ der Europäischen Union zurückzuführen. Die Aufteilung der Einwanderer auf alle EU-Staaten müsse weiter thematisiert werden. „Wir sind uns alle einig, daß wir einen besseren Außengrenzenschutz brauchen, wir sind uns alle einig, daß wir eine Bekämpfung der Ursachen der Flucht brauchen“, sagte sie am Montag in der Nachrichtensendung.

Junge deutsche Männer verhalten sich gleich“

Unterdessen warnte der Direktor des Tübinger Instituts für Kriminologie, Jörg Kinzig, den Freiburg Mord mit der Flüchtlingsproblematik in Verbindung zu bringen. „Durch Zahlen läßt sich so etwas nicht belegen“, sagte er dem Focus. Bei den meisten Gewaltdelikten sein die Täter junge Männer. Junge geflüchtete Männer verhalten sich wie deutsche junge Männer auch.“

Aufgrund der nicht erwähnten Festnahme des mutmaßlichen Mörders und seiner Herkunft war die „Tagesschau“ zuvor heftig kritisiert worden. „Sollte sich ergeben, daß die Gruppe der Flüchtlinge unter den Tatverdächtigen überproportional zur Gesamtbevölkerung vertreten ist, würden wir das selbstverständlich thematisieren“, entgegnete der ARD-Chefredakteur Kai Gniffke gegenüber der Welt.

Ein 17jähriger Asylbewerber aus Afghanistan steht im Verdacht, die 19 Jahre alte Medizinstudentin Maria L. Mitte Oktober in Freiburg vergewaltigt und ermordet zu haben. Er befindet sich in Untersuchungshaft und äußerte sich laut Polizei bislang nicht zu den Vorwürfen. (vi)

Blumen am Tatort in Freiburg Foto: picture alliance / Winfried Rothermel
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