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Asylkrise: Käßmann: Terroristen sind verzerrtes Ebenbild Gottes

Asylkrise: Käßmann: Terroristen sind verzerrtes Ebenbild Gottes

Asylkrise: Käßmann: Terroristen sind verzerrtes Ebenbild Gottes

Margot Käßmann
Margot Käßmann
Margot Käßmann: Auch Terroristen seien „Gottes Ebenbild“ Foto: dpa
Asylkrise
 

Käßmann: Terroristen sind verzerrtes Ebenbild Gottes

Die Theologin Margot Käßmann hat ihre Forderung erneuert, islamistischen Terroristen mit Liebe zu begegnen. Auch sie seien „Gottes Ebenbild, wenn auch in einer verzerrten Version“. Ihr pflichtete der Militärbischof der Bundeswehr, Franz-Josef Overbeck, bei: Jedem Menschen sollte man mit Liebe begegnen.
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BERLIN. Die Theologin Margot Käßmann hat ihre Forderung erneuert, islamistischen Terroristen mit Liebe zu begegnen. Auch sie seien „Gottes Ebenbild, wenn auch in einer verzerrten Version“, sagte sie der Bild am Sonntag. Die ehemalige evangelische Bischöfin erhielt in ihren Aussagen Unterstützung vom Militärbischof der Bundeswehr Franz-Josef Overbeck: „Jedem Menschen sollte man mit Liebe begegnen, so heißt es im Evangelium.“

Allerdings sieht der römisch-katholische Theologe die Gottes- und Nächstenliebe als „extreme Provokation“, wobei gelte: „Wenn es um das eigene Leben geht, hat jeder das Recht, es zu verteidigen. Auch wo man andere schützen kann, hat man die Pflicht, etwas zu tun“, sagte er dem Blatt. Die Tötung Osama bin Ladens sieht Käßmann kritisch. „Ich hätte viel größeren Respekt gehabt, wenn er vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag gebracht worden wäre.“

Aufnahme von Asylsuchenden als Realisierung der Nächstenliebe

Während Overbeck militärische Auslandseinsätze als letztes Mittel sieht, das „weitere Gräuel verhindert“, wünscht sich Käßmann ein Deutschland, das „dafür bekannt würde, Konflikte nicht-militärisch zu lösen“. Die Geschichte habe gelehrt: „Krieg, den wir nach außen tragen, bringt ganz entsetzliches Leid über andere. Und auch über uns selbst.“

Beide waren sich einig darin, auch weiterhin Asylsuchende in Deutschland aufzunehmen. Dies sei „die Realisierung unserer Gottesliebe als Nächstenliebe“, sagte Overbeck mit Verweis auf die Aussagen von Papst Franziskus, der die Aufnahme von Asylsuchenden forderte. Während viele von der Gastfreundschaft in der Türkei und in Marokko schwärmten, „haben sie plötzlich Angst“, wenn es um die Aufnahme von Asylsuchenden gehe, kritisierte Käßmann. „Da hilft nur die direkte Begegnung, und dabei können die Kirchen sehr hilfreich sein.“

Ende März mahnte Käßmann, nicht mit Rache und Haß auf die islamistisch motivierten Terroranschläge von Brüssel zu reagieren. „Für Terroristen, die meinen, daß Menschen im Namen Gottes töten dürfen, ist das die größte Provokation. Wir sollten versuchen, den Terroristen mit Beten und Liebe zu begegnen“, sagte sie der Bild am Sonntag. (ls)

Margot Käßmann: Auch Terroristen seien „Gottes Ebenbild“ Foto: dpa
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