BERLIN. Knapp die Hälfte aller Syrer in Deutschland bezieht Hartz-IV. Das geht aus aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor, die der Bild-Zeitung vorliegen. Danach bezogen im April 1,541 Millionen Ausländer Harzt IV. Das waren 170.207 (12,4 Prozent) mehr als im Jahr zuvor.
In absoluten Zahlen waren Türken diejenige Ausländergruppe, die am häufigsten die Sozialleistung in Anspruch nahm. So waren 295.260 Türken als Hartz-IV-Empfänger registriert und damit 10,2 Prozent weniger als im Vorjahr. Die zweitgrößte Gruppe waren mit 242.391 Empfängern Syrer (Plus 195,1 Prozent), gefolgt von Polen mit 91.506 (Plus 3,4 Prozent) Hartz-IV-Beziehern.
Zahl der Hartz-IV-Empfänger aus Eritrea steigt um 229 Prozent
Gemessen an der Gesamtzahl ihrer in Deutschland lebenden Landsleute waren jedoch Syrer unangefochtener Spitzenreiter beim Bezug der Sozialleistung. So lebten 48,5 Prozent aller Syrer in Deutschland vom Arbeitslosengeld II. Zweithäufigste Bezieher-Gruppe waren Einwanderer aus Eritrea. Hier war mehr als jeder Dritte (38,5 Prozent) Hartz-IV-Empfänger, was einer Steigerung von 229,4 Prozent im Vergleich zum April 2015 entspricht.
Auf Platz 3 lagen mit 35,2 Prozent Iraker (Plus 18,1 Prozent). Türken kamen in der Statistik mit 23,5 Prozent auf Platz 7. Einwanderer aus Bulgarien belegten sowohl in absoluten Zahlen (73.088 Hartz-IV-Empfänger, Plus 35,3 Prozent) als auch gemessen an ihrer Gesamtzahl in Deutschland (31,2 Prozent) Platz 4.
Bei einem positiven Asylbescheid sind Flüchtlinge in Deutschland Hartz-IV-berechtigt. Allerdings orientiert sich auch die Versorgung von Asylsuchenden während ihres Verfahrens nach dem Asylbewerberleistungsgesetz an den Hartz-IV-Sätzen. (krk)