HAMBURG. Mehr als 43 Prozent der im ersten Halbjahr 2016 registrierten Tatverdächtigen in Hamburg waren Ausländer. Die Polizei ermittelte gegen 38.000 Personen, 16.600 davon hatten keinen deutschen Paß. Damit stieg die Zahl der ausländischen Tatverdächtigen im Vergleich zum Vorjahr um 16,7 Porzent. 9,5 Prozent aller Verdächtigen waren Flüchtlinge, wie aus einem internen Bericht der Polizei hervorgeht, der dem Hamburger Abendblatt vorliegt.
Bei der Statistik handele es sich um einen bereinigten Bericht, bei dem ausländerrechtliche Vergehen herausgerechnet sind. Die gestiegene Zahl hänge mit der hohen Zuwanderung und der Aktivität von ausländischen Banden zusammen. 2015 waren in Hamburg insgesamt 68.868 Tatverdächtige registriert worden, davon waren 28.400 Ausländer.
Großteil der Asylsuchenden aus Nahen und Mittleren Osten
„Die Straftaten von Flüchtlingen betreffen insbesondere Körperverletzung und Diebstahl“, sagte Innensenator Andy Grote (SPD) dem Blatt. 30,6 Prozent aller Tatverdächtigen bei Diebstahldelikten seien Asylsuchende. Bei Drogenhandel und –Schmuggel bildeten sie einen Anteil von 27,5 Prozent. Am häufigsten traten Flüchtlinge wegen Körperverletzung in Erscheinung. Die Hälfte aller Körperverletzungen hätten Asylsuchend untereinander begangen.
Auffällig waren Flüchtlinge auch bei Beleidigung auf sexueller Grundlage. Hier waren es 18,2 Prozent aller Tatverdächtigen, bei schweren Sexualdelikten waren es 18,9 Prozent. Die meisten (46,3 Prozent) Asylsuchenden kamen aus dem Nahen und Mittleren Osten. Dahinter folgten jene aus dem Westbalkan (13,5 Prozent) und Nordafrika (13,5 Prozent). (ls)