BERLIN. Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU) hat sich über die hohe Zahl englischsprachiger Dokumente im Bundestag beklagt. Bisher würden den Abgeordneten Dokumente von EU-Institutionen nur in englischer Sprache vorgelegt. Dies sei „nicht zumutbar“, sagte Singhammer der Süddeutschen Zeitung.
Um über komplizierte englische Fachtexte beraten zu können, sei eine amtliche Übersetzung ins Deutsche erforderlich. Zuvor waren die wissenschaftlichen Dienste des Bundestages zu dem Schluß gekommen, daß Bundestagsabgeordnete einen Anspruch darauf haben, wichtige Dokumente in deutscher Sprache zu erhalten, berichtete die Süddeutsche Zeitung.
Bundestag verzichtet auf Mitwirkungsrechte
Das Gutachten müsse Konsequenzen für die Arbeit im Bundestag haben, forderte Singhammer. Bisher würden „Bundestagsausschüsse regelmäßig die Beratung von Dokumenten verweigern, weil sie nur auf englisch vorliegen“. Dadurch verzichte das Parlament auf seine Mitwirkungsrechte.
Der CSU-Politiker war 2014 von der Zeitschrift Deutsche Sprachwelt zum „Sprachwahrer des Jahres“ gekürt worden. (fl)