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Satzungsreform: AfD-Führung versucht sich in Schadensbegrenzung

Satzungsreform: AfD-Führung versucht sich in Schadensbegrenzung

Satzungsreform: AfD-Führung versucht sich in Schadensbegrenzung

Adam, Petry, Lucke (2013)
Adam, Petry, Lucke (2013)
Adam, Petry, Lucke (2013): Der Streit wird heftiger Foto: dpa
Satzungsreform
 

AfD-Führung versucht sich in Schadensbegrenzung

Die Frage, ob die Alternative für Deutschland künftig einen Parteivorsitzenden oder drei gleichberechtigte Sprecher haben soll, spaltet die Führung der Partei. Nachdem sich die Gegner und Befürworter einer Reform in den vergangenen Tagen auch persönlich angriffen, versuchen beide Seiten nun, die Situation zu entspannen.
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BERLIN. In den vergangenen Tagen hatte sich die Parteiführung der Alternative für Deutschland über die Frage zerstritten, ob die Partei künftig von einem oder drei Vorsitzenden geführt wird. Nachdem es auch zu persönlichen Angriffen gekommen war, versuchen die Beteiligten nun, die Wogen zu glätten.

Der Brandenburger Landeschef Alexander Gauland und AfD-Sprecherin Frauke Petry betonten die Bedeutung Luckes für die Partei. Petry sagte der Saarbrücker Zeitung, sie hoffe, daß Lucke auch weiter dabei sei: „Das möchte ich. Ich wünsche mir umgekehrt, daß er auch diejenigen, die die Partei ebenso mitgeprägt haben, mehr respektiert.“

AfD-Sprecher Konrad Adam sagte im Gespräch mit der taz, der aktuelle Streit werde nicht zu einem Auseinanderbrechen der Partei führen. Zum aktuellen Konflikt sagte der Politiker, er „bedauere, daß verschiedene Leute einen Beitrag geleistet haben, mich selbst eingeschlossen“. Gauland sagte dem ZDF, er glaube nicht an einen Rückzug Luckes aus der Parteiführung: „Das sind so Drohgebärden, von denen ich gar nicht viel halte – wir alle halten nicht viel davon. Wir wollen ja mit ihm weiterarbeiten.“

Lucke will alleiniger Parteichef werden

Während Bernd Lucke künftig alleiniger Parteichef werden will, drängen seine beiden Mitvorsitzenden Konrad Adam und Petry auf eine Beibehaltung des aktuellen Modells. Der Streit zwischen den Anhängern und Gegnern einer Reform des Bundesvorstands war in den vergangenen Tagen zunehmend auch durch persönliche Angriffe befeuert worden. So übte der stellvertretende Parteivorsitzende Hans-Olaf Henkel heftige Kritik an Adam.

„Sie können Herrn Lucke nicht im Entferntesten das Wasser reichen. Anstatt das anzuerkennen und sich für das Wohl der Partei einzusetzen, sind Sie nur noch destruktiv – in der Presse mit Ihren immer schrulligeren Pressemitteilungen und weil Sie Herrn Lucke mit immer größerer Energie immer aufs neue ein Bein stellen“, schrieb Henkel in einer E-Mail. „Selten wurde ich Zeuge einer so dramatischen Persönlichkeitsveränderung. Ein Drama! Ich hoffe, der letzte Akt wird bald aufgeführt und Sie treten von der Bühne ab.“

Gespräch am 18. Januar geplant

Zuvor hatte Adam den Führungsstil von Lucke attackiert. Dieser habe ohne Rücksprache mit dem Bundesvorstand zu einer privaten „Kreisvorsitzendenkonferenz“ kurz vor dem Bundesparteitag Ende Januar eingeladen, um über die Satzungsänderungen zu diskutieren. „Wir wollen keine Partei, in der die einen Tiere gleicher sind als die anderen“, monierte der Publizist.

Adam, Frauke Petry, der Brandenburger AfD-Fraktionschef Alexander Gauland sowie die beiden EU-Abgeordneten Beatrix von Storch und Marcus Pretzell forderten Lucke daraufhin zu einem Gespräch auf. „Wir sind in großer Sorge um unsere junge Partei“, schrieben sie an Lucke. Er bestätige damit Kritiker, die ihm eine Parteiführung „nach Gutsherrenart“ vorwerfen. Lucke selbst ist derzeit im Urlaub, jedoch nach eigenen Angaben grundsätzlich zu einem Gespräch bereit. Nach Angaben von AfD-Pressesprecher Christian Lüth soll das Treffen am 18. Januar in Frankfurt am Main vor der „Kreisvorsitzendenkonferenz“ stattfinden. (ho)

Einen ausführlichen Hintergrundbericht zur Situation in der AfD lesen Sie in der kommenden Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT (03/15).

Adam, Petry, Lucke (2013): Der Streit wird heftiger Foto: dpa
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