KÖLN. Etwa 40 Linksextremisten haben am Dienstag versucht, das Kölner Rathaus zu stürmen. Dabei wurden nach Polizeiangaben zwei Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes verletzt. Erst den Beamten einer Einsatzhundertschaft gelang es unter Einsatz von Pfefferspray, die gewaltbereiten Anhänger der linksextremen Szene aus dem Gebäude zu drängen. Die Polizei hat Ermittlungen wegen Körperverletzung und Widerstandes eingeleitet.
Die Demonstranten hatten versucht, eine Abstimmung zur Schließung des sogenannten „Autonomen Zentrums“ in Köln-Kalk zu verhindern. Die Mehrheit der Kölner Abgeordneten stimmte in der nicht öffentlichen Sitzung dennoch für den Kauf der Immobilie und die Kündigung der Mietverträge. Diese hatten die Bewohner mit der Sparkasse Köln-Bonn ausgehandelt, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.
Autonomes Zentrum vor dem Aus
Die Sympathisanten des vom Verfassungsschutz beobachteten Zentrums standen in den vergangenen Jahren immer wieder im Fokus der Sicherheitsbehörden. So berichteten Frauen von sexuellen Übergriffen durch Besucher der linken Einrichtung. Mit dem am Dienstag beschlossenen Kauf wollen sich die Linksextremisten nicht abfinden. In einer Stellungnahme kündigten sie an, die Einrichtung zu verteidigen und beschwerten sich zugleich über angebliche Polizeigewalt.
Besonders die Bürgerbewegung pro Köln hatte sich in den vergangenen Monaten für die Schließung der Einrichtung eingesetzt. Während eine erste Demonstration gegen das Zentrum im November von gewalttätigen linken Gegendemonstranten blockiert wurde, konnte eine zweite Demonstration der Bürgerbewegung unter starken Polizeischutz Ende Januar durchgeführt werden. An beiden Gegenveranstaltungen hatte sich auch der Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck beteiligt. (ho)