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Zuwanderung: Türkische Gemeinde fordert Absetzung Sarrazins als Bundesbank-Vorstand

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Zuwanderung: Türkische Gemeinde fordert Absetzung Sarrazins als Bundesbank-Vorstand

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Zuwanderung
 

Türkische Gemeinde fordert Absetzung Sarrazins als Bundesbank-Vorstand

Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat die Absetzung Thilo Sarrazins als Vorstandsmitglied der Bundesbank gefordert. Bundesbankpräsident Axel Weber solle Sarrazin wegen seiner „rassistischen Äußerungen“ entlassen.
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Thilo Sarrazin: Deutsche werden dümmer Foto: Deutsche Bundesbank

BERLIN. Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat die Absetzung Thilo Sarrazins als Vorstandsmitglied der Bundesbank gefordert. In einem Brief an Bundesbankpräsident Axel Weber forderte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Kenan Kolat, laut der Nachrichtenagentur dpa, den ehemaligen Berliner Finanzsenator wegen seiner „rassistischen Äußerungen zum Rücktritt zu drängen oder zu entlassen“.  

Sarrazin hatte am Donnerstag bei einer Veranstaltung der südhessischen Unternehmerverbände davor gewarnt, daß das Bildungsniveau in Deutschland wegen der Einwanderung sinken werde.

„Wir werden auf natürlichem Wege durchschnittlich dümmer“, sagte Sarrazin mit Blick auf in Deutschland lebende Zuwanderer mit geringerer Bildung vor allem aus der Türkei, dem Nahen und Mittleren Osten sowie Afrika.

Da Intelligenz maßgeblich von Eltern an die Kinder vererbt werde und diese Einwanderergruppen durchschnittlich mehr Nachwuchs bekämen, sei die Entwicklung nach unten absehbar, so Sarrazin.  

Scharfe Kritik von Claudia Roth  

In seinem Vortrag kritisierte der ehemalige Berliner Finanzsenator auch das niedrige Niveau deutscher Grundschulen. Viele Kinder lernten nicht mehr richtig schreiben oder rechnen, wobei auch da gelte: „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr.“  

Grünen-Chefin Claudia Roth kritisierte Sarrazins Äußerungen scharf und forderte Konsequenzen.  

„Ich frage mich, wie lange die Bundesbank einen solchen Brandstifter und Rechtspopulisten noch an ihrer Spitze dulden will. Auch die SPD muß sich fragen lassen, ob und wie lange sie Thilo Sarrazin noch in den eigenen Reihen akzeptiert”, sagte Roth der Leipziger Volkszeitung.  

„Mit seinen unsäglichen rassistischen Äußerungen hat Thilo Sarrazin einen neuen Tiefpunkt erreicht. Für die Bundesbank als eine der wichtigsten öffentlichen Institutionen in diesem Land ist ein Führungsmitglied mit dieser Geisteshaltung untragbar.“

Merkel nennt Sarrazins Äußerungen „dumm“

Kritik kam auch vom Bundesvorsitzenden der SPD, Sigmar Gabriel: Wenn Sarrazin so weitermache wie bisher, nehme auch die „durchschnittliche Verdummung des Bundesbank-Vorstands“ zu, sagte Gabriel dem Tagesspiegel. Er hoffe, „daß der Bundesbank-Präsident Herrn Sarrazin endlich genug zu tun gibt, damit er sich nicht ständig mit Dingen beschäftigt, von denen er offensichtlich keine Ahnung hat“.

Und selbst Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) äußerte sich zu der Angelegenheit. „Solche schlichten Pauschalurteile sind dumm und nicht weiterführend“, sagte Merkel der Bild am Sonntag. Es sei zwar richtig, daß die Bildungsabschlüsse von Schülern mit Migrationshintergrund verbessert werden müßten, aber „wenn wir genau das fördern und fordern, dann haben diejenigen, die zu uns kommen und in unserem Land leben wollen, große Chancen und bereichern uns alle“. 

Der frühere SPD-Politiker war bereits im vergangenen Jahr in die Kritik geraten, nachdem er Türken und Arabern in einem Interview mangelnde Integrationsbereitschaft vorgeworfen hatte. (vo/krk)

> Dossier zum Fall Sarrazin

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