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„Unfaßbarer Haß“: Westjordanland: Israels Siedler überfallen letztes christliches Dorf

„Unfaßbarer Haß“: Westjordanland: Israels Siedler überfallen letztes christliches Dorf

„Unfaßbarer Haß“: Westjordanland: Israels Siedler überfallen letztes christliches Dorf

Israelische Siedler überfallen christliches Dorf Taybeh
Israelische Siedler überfallen christliches Dorf Taybeh
Kirche im christlichen Taybeh, Palästina. Foto: picture alliance, NurPhoto, Mohammad Alhaj
„Unfaßbarer Haß“
 

Westjordanland: Israels Siedler überfallen letztes christliches Dorf

Während Israel von allen Seiten unter Druck steht, überfallen seine Siedler im Westjordanland das letzte christliche Dorf dort. In Taybeh, das regional für seine Bierbrauerei bekannt ist, gibt es keine Verletzten, aber Sachschäden. Im Nachbarort sterben Palästinenser.
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Israelische Siedler haben Brände im letzten rein christlichen Dorf im Westjordanland, Taybeh, gelegt. Am 25. Juni 2025 drangen sie in das Dorf sowie in das benachbarte muslimische Kafr Malik ein, warfen Brandsätze, setzten mindestens ein Fahrzeug sowie ein Wohnhaus in Brand und beschädigten landwirtschaftliche Flächen. In Kafr Malik starben Menschen.

Die christlichen Palästinenser in Taybeh versuchten, ihre Häuser zu verteidigen. Hier gab es keine Verletzten oder Todesopfer, jedoch wurden die Ernten auf den Feldern beschädigt. Das Dorf ist die Heimat einer Brauerei, die stark zur wirtschaftlichen Eigenständigkeit der Bewohner beiträgt. Das örtliche Oktoberfest zieht jährlich viele Besucher an. Nikodemus Schnabel, ein katholischer Abt in Jerusalem fragt auf X: „Wann endet dieser unfaßbare Haß?“ Er zitiert einen Post, der die Bilder eines brennenden Ortes zeigt.

Armee eröffnete das Feuer auf die Palästinenser

Nach Angaben der israelischen Armee sei das Feuer eröffnet worden, nachdem auf Soldaten Steinwürfe und vereinzelte Schüsse erfolgt seien. Die christlichen Bewohner bestreiten diese Darstellung und werfen der Armee vor, nicht gegen die Siedler eingeschritten zu sein und stattdessen einseitig auf Zivilisten gezielt zu haben. Die IDF nahm fünf mutmaßliche Angreifer aus dem Dorf fest, ließ sie jedoch am nächsten Morgen wieder frei.

Im benachbarten Kafr Malik hingegen wurden drei muslimische Palästinenser getötet und weitere verletzt. Internationale Organisationen und kirchliche Vertreter verurteilten den Angriff scharf und forderten besseren Schutz für palästinensische Christen. Die jüngsten Übergriffe stehen im Kontext einer anhaltenden Gewaltwelle im Westjordanland, in deren Verlauf laut Menschenrechtsgruppen über 900 Palästinenser seit Oktober 2023 getötet wurden. (mp)

Kirche im christlichen Taybeh, Palästina. Foto: picture alliance, NurPhoto, Mohammad Alhaj
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