BARCELONA. Die Polizei in Barcelona hat nach einem Anschlag auf die bekannte Basilika Sagrada Familia mehrere Mitglieder des der linksextremen Gruppierung „Futuro Vegetal“ festgenommen. Sie hatten am Sonntag den imposanten Sakralbau von Antoni Gaudí mit einem rot gefärbten Pulver beschmiert. Mittlerweile sind die mutmaßlichen Täter wieder auf freiem Fuß.
🔥 ACTUAMOS 🚒
Lanzamos polvo tintado a la fachada de la Sagrada Familia para protestar contra la complicidad de los distintos gobiernos en los incendios que han arrasado la Península este verano 🎨 pic.twitter.com/cWwznojZJO
— FuturoVegetal🍒 (@FuturoVegetal) August 31, 2025
Fotos und Videos der Aktion teilten die Klimaradikalen unter dem Motto „Wir handeln“ in den sozialen Medien. „Wir haben die Fassade der Sagrada Familia in rotes Pulver getaucht, um gegen die Mitschuld der verschiedenen Regierungen an den Bränden zu protestieren, die diesen Sommer die Halbinsel verwüstet haben“, erklärte „Futuro Vegetal“ auf X. Seit Juli hatte es in Spanien zahlreiche Waldbrände gegeben. Die Feuer tobten besonders in den Regionen Galicien, Kastilien und León sowie Extremadura.
Anschlag auf Sagrada Familia soll Zeichen setzen
Laut dem spanischen Landwirtschaftsministerium sei die Viehzucht für rund 70 Prozent der Brände mitverantwortlich, schrieb das Klimakollektiv. Sie entstehen mutmaßlich etwa durch Flächensäuberung mittels Feuer, um die Nutzflächen frei von Buschwerk zu halten. Dennoch gebe es weiterhin Subventionen für diese Branche, kritisierte „Futuro Vegetal“.
Die Regierung setze falsche Prioritäten, indem sie die Fleischindustrie mit Geldern versorge, statt die Menschen, die bei den Bränden ihre Häuser verloren hätten. „Wir wollen nicht, daß umweltzerstörende Industrien mit unseren Steuern subventioniert werden. Wir wollen, daß öffentliche Gelder an unverzichtbare Arbeitskräfte wie Feuerwehrfrauen oder Sanitäterinnen gehen.“
Klimaradikale müssen jeweils 600 Euro blechen
Nach dem Farbanschlag hatten zunächst Sicherheitskräfte der Basilika die mutmaßlichen Täter festgehalten, bis die Polizei eintraf. Sie waren zunächst verhaftet, später aber gegen eine Bußgeldzahlung in Höhe von 600 Euro pro Person wieder freigelassen worden.
Im vergangenen Jahr hatten die Behörden insgesamt 22 Mitglieder der Gruppe festgenommen, darunter drei Anführer. Sie beschmierten unter anderem die Villa des Fußballstars Lionel Messi auf Ibiza mit Farbe, weil Teile des Baus angeblich ohne Genehmigung errichtet worden seien. Einzelne Reiche würden mehr Treibhausgase ausstoßen als etliche Arme zusammen, empörten sie sich. Zudem beschädigten sie in der Vergangenheit Ausstellungsstücke in einem Museum. (zit)