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Kehrtwende in Großbritannien: „Die extreme Trans-Lobby stoppen“

Kehrtwende in Großbritannien: „Die extreme Trans-Lobby stoppen“

Kehrtwende in Großbritannien: „Die extreme Trans-Lobby stoppen“

Kinder sind ein wichtiges Propaganda-Instrument der Trans-Aktivisten. Doch England will die Propaganda nun einschränken.
Kinder sind ein wichtiges Propaganda-Instrument der Trans-Aktivisten. Doch England will die Propaganda nun einschränken.
Kinder sind ein wichtiges Propaganda-Instrument der Trans-Aktivisten. Doch England will die Propaganda nun einschränken. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Guillermo Gutierrez Carrascal
Kehrtwende in Großbritannien
 

„Die extreme Trans-Lobby stoppen“

Während in Deutschland die Ampel das „Selbstbestimmungsgesetz“ für den schnellen Gender-Wechsel durchpeitscht, gerät in Großbritannien die Trans-Lobby in die Defensive. Ein Expertenbericht fällt harte Urteile.
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Die Ampelkoalition will an diesem Freitag das „Selbstbestimmungsgesetz“ im Bundestag beschließen, das schon für Jugendliche einmal im Jahr einen einfachen Geschlechtswechsel ermöglichen soll. In Großbritannien hat sich dagegen das gesellschaftliche und politische Klima in der Transgender-Frage inzwischen stark gewandelt.

Die Londoner Gender-Klinik „Tavistock“, die wie am Fließband junge „Trans-Patienten“ behandelte, steht mittlerweile in einem katastrophalen Ruf und gilt als abschreckendes Beispiel. In ihren Anfangsjahren, vor anderthalb Jahrzehnten, kamen nur 50 Jugendliche mit sogenannter Gender-Entwicklungsstörung in die Tavistock-Klinik. Zuletzt standen aber rund 5.000 angebliche Trans-Kinder und -Jugendliche auf der Warteliste der Klinik des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS, manche waren unter zehn Jahre alt. Mehrere tausend Jugendliche bekamen im Laufe der Jahre sogenannte Pubertätsblocker und später gegengeschlechtliche Hormone verschrieben, die sie auf den Pfad zu einer Geschlechtsumwandlung setzten.

Genderklinik für Jugendliche mußte schließen

Damit ist nun Schluß. Der britische Gesundheitsdienst NHS hat neue Richtlinien erlassen, daß keine Pubertätsblocker mehr an Minderjährige unter 18 Jahren gegeben werden sollen. Die Tavistock-Genderklinik mußte vor kurzem für immer ihre Türen schließen.

Grund dafür war ein vernichtender Evaluierungsbericht der renommierten Kinderärztin Hilary Cass, einer früheren Präsidentin des Royal College of Paediatrics. Cass warnt, daß die „Gender-Medizin“ mit Pubertätsblockern und Hormoncocktails insgesamt auf „schwankenden Fundamenten gebaut“ sei.

In dieser Woche hat Cass ihren 400seitigen Abschlußbericht veröffentlicht. Dieser hat große Aufmerksamkeit erregt. Regierungschef Rishi Sunak äußerte sich besorgt über die Zunahme der Zahlen angeblicher Trans-Kinder. „Wir haben einen scharfen Anstieg der Zahl von Kindern, insbesondere heranwachsenden Mädchen, in den vergangenen Jahren gesehen, die ihr Gender anzweifeln. Ich begrüße Dr. Cass‘ Expertenbericht. Er fordert, daß diese Kinder, die oft komplexe Bedürfnisse haben, mit großer Sorgfalt und Mitgefühl behandelt werden.“ Der frühere Gesundheitsminister Sajid Javid schrieb in einem Gastkommentar in der Zeitung The Times, Politik und Gesellschaft müßten die „militante Tans-Lobby“ stoppen.

Keine Verharmlosung von Pubertätsblockern mehr

Der Bericht von Cass unterstreicht die wachsenden Zweifel an der Vergabe von Hormonblockern, die auch andere Mediziner äußern. Es gebe nur „bemerkenswert schwache Belege“ dafür, daß diese Hormonmittel für die Kinder und Jugendlichen mit Gender-Entwicklungsstörung (Gender-Dysphorie) wirklich gut seien. Die Resultate bisheriger Studien seien oft übertrieben oder verzerrt worden. „Die Wahrheit ist, daß wir keine guten Belege haben für die langfristigen Wirkungen dieser Interventionen, um genderbezogenes Leid zu behandeln.“

Kritische Mediziner warnen davor, daß die Pubertätsblocker schwere unerwünschte Nebenwirkungen haben könnten. Sie könnten die Hirnentwicklung hemmen, führten zu brüchigeren Knochen (Osteoporose), bremsten das Körperwachstum und könnten Unfruchtbarkeit hervorrufen. Anders als von den Befürwortern behauptet, seien die Wirkungen der Pubertätsblocker nicht nur vorübergehend, sondern sie könnten irreversible Schäden verursachen.

Weltweit werden Pubertätsblocker von der Trans-Lobby massiv unterstützt und verharmlost. In Deutschland hatte das von der Bundesregierung geförderte „Regenbogenportal“ Kinder und Jugendliche ermuntert, Pubertätsblocker auszuprobieren. Dort hieß es: „Bin ich transgeschlechtlich? Woher weiß ich das? Nimm dir Zeit. Probiere es aus. Fühlst du dich als Mädchen wohler? Oder fühlst du dich als Junge wohler?“ Und weiter: „Dann kannst du Pubertätsblocker nehmen.“

Viele „Trans-Kinder“ leiden unter Autismus

Solche Verharmlosung soll es in Großbritannien künftig nicht mehr geben. In ihrem Bericht unterstreicht Cass, daß sie den „transaffirmativen“ Ansatz ablehnt. Diesem zufolge sollen Ärzte die Selbsteinschätzung als „trans“ bedingungslos unterstützen. Cass schreibt, für geschlechts-dysphorische Kinder und Jugendliche sei eine ganzheitliche, „holistische“ Behandlung viel besser, die mögliche andere gesundheitliche, soziale oder psychische Leiden mit in den Blick nehme, etwa Depressionen, Trauma oder mögliche Mißbrauchserfahrungen.

Ein erstaunlich hoher Anteil der vermeintlichen Trans-Jugendlichen leidet unter Autismus (34 Prozent der Tavistock-Patienten). Cass schreibt, daß die Jugendlichen der „Generation Z“ (Jahrgänge 1995 bis 2009) dem Druck zahlreicher Krisen und Ängste ausgesetzt gewesen seien. Außerdem konsumierten sie viel früher als ältere Generationen teils gewalttätige Online-Pornographie, die ihre Vorstellungen von Sexualität prägen könne.

Sozialer Druck aus der Szene der Trans-Lobby

Kritiker vermuten zudem, der weit überproportionale Anteil von Mädchen, die sich als „Transgender“ identifizieren, deute darauf hin, daß junge lesbische Mädchen heute Druck verspürten, „Transmänner“ zu werden. Es gebe auch Druck aus sozialen Medien und im Internet, in denen Transgender-Aktivisten und -Organisationen wie Mermaids sehr aktiv sind. Mermaids unterstützt Kinder und Jugendliche bei Geschlechtsumwandlungen. Cass schreibt in ihrem Bericht, einige der Jugendlichen, die eine medizinische „Transition“ durchgemacht haben, bereuten ihre Entscheidung später tief.

Eine niederländische Langzeitstudie kam jüngst zu dem Ergebnis, daß bei der Mehrheit der angeblichen Trans-Kinder und -Jugendlichen, die mit ihrem Geschlecht hadern und sich eine Geschlechtsumwandlung wünschen, diese Gefühle nur eine Phase seien und sie sich nach einer gewissen Zeit mit ihrer natürlichen Geschlechtszugehörigkeit aussöhnten.

Kinder sind ein wichtiges Propaganda-Instrument der Trans-Aktivisten. Doch England will die Propaganda nun einschränken. Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Guillermo Gutierrez Carrascal
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