KIEW. Am Donnerstag nachmittag haben neue Verhandlungen zwischen russischen und ukrainischen Delegationen begonnen. Das weißrussische Staatsfernsehen sendete Bilder von dem zweiten Aufeinandertreffen der Gesandtschaften. Dennoch gingen die Kämpfe in der Ukraine weiter.
Auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bemühte sich weiter um eine Verständigung zwischen den Kriegsparteien. Wie die französische Regierung mitteilte, telefonierte er dazu mit Rußlands Präsident Wladimir Putin und seinem Gegner, dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.
Unterdessen betonte dieser, die Verteidigungslinien seiner Truppen hielten den Angreifern nach wie vor Stand. Zudem seien bereits 16.000 Personen dem Aufruf an Freiwillige aus dem Ausland gefolgt, für die Ukraine zu kämpfen, verkündete er in einer Videobotschaft.
Deutschland liefert weitere Waffen an Ukraine
Präsidentschaftsberater Oleksij Arestowitsch appellierte in einer weiteren Videobotschaft an die Zivilbevölkerung, einen Guerillakrieg gegen Moskaus Truppen zu starten. „Die schwache Seite der russischen Armee ist die Nachhut.“ Werde sie vernichtet, sei der Krieg in wenigen Tagen beendet.
Derweil meldeten russische Quelle die Einnahme der Großtstadt Cherson durch Kreml-Truppen. Die Stadt war tagelang umkämpft und hatte den russischen Truppen zunächst erfolgreich Widerstand geleistet.
Deutschland stockt seine Waffenlieferungen an die Ukraine auf. So sollen 2.700 Boden-Luftraketen an das Land geliefert werden, berichtete die FAZ. Dabei handele es sich um Waffen aus alten Beständen der Nationalen Volksarmee der DDR. Die Linkspartei äußerte scharfe Kritik daran. „Die Ukraine hat selbstverständlich jedes Recht, sich selbst zu verteidigen. Allerdings werden Waffenlieferungen in den der jetzigen Situation nicht dazu führen, daß der Konflikt sich entspannt, sondern weiter verschärfen“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Linkspartei im Bundestag, Amira Mohamed Ali, der Welt. (ag)