WARSCHAU. Der polnische Betreiber der Erdöl-Pipeline Druschba hat ein Leck in der Leitung von Rußland nach Europa gemeldet. „Dies ist die Hauptleitung, über die Rohöl nach Deutschland fließt. Die Ursachen für den Zwischenfall sind derzeit noch nicht bekannt – die Pumpen der beschädigten Leitungen wurden sofort abgeschaltet“, teilte die mit der „Druschba“-Wartung betraute Firma PERN am Mittwoch morgen mit.
Betroffen sei indes nur einer der beiden Pipeline-Stränge. Der andere funktioniere nach wie vor normal. Laut den polnischen Behörden handele es sich bei dem Leck mit hoher Wahrscheinlichkeit um eine versehentliche Beschädigung der Leitung. „Wir können von einem Unfallschaden ausgehen“, teilte ein Beamter der Nachrichtenagentur Reuters mit. Sabotage könne ausgeschlossen werden.
AfD vermutet im Fall Druschba Sabotage
Die AfD äußerte erste Zweifel an dieser Darstellung. Der für die Partei im Berliner Abgeordnetenhaus sitzende Gunnar Lindemann vermutete Absicht hinter der Beschädigung der Leitung. „Offenbar gibt es Kräfte, die die Versorgung Deutschlands und unsere Industrie beeinträchtigen wollen“, twitterte er am Mittwoch.
Jetzt ist auch die #Druschba Öl Pipeline beschädigt: in #Polen wurde ein Leck entdeckt. Offensichtlich gibt es Kräfte, die die Versorgung Deutschlands und unsere Industrie beeinträchtigen wollen. #Deutschland muss endlich wieder deutsche Interessen vertreten.
— Gunnar Lindemann MdA (@AfDLindemann) October 12, 2022
Die 1964 fertiggestellte Druschba-Pipeline („Druschba“, russ. für „Freundschaft“) gehört zu den längsten Erdölleitungen der Welt und versorgt neben Deutschland auch Polen, Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Weißrußland mit Rohöl. Sie wird vom russischen Unternehmen Transneft betrieben.
Erst Ende September mußte die Nord Stream-Pipeline von Rußland nach Deutschland heruntergefahren werden, nachdem schwedische und dänische Behörden mehrere Lecks gefunden hatten. (fw)