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Reaktionen auf Proteste: Auch konservative Medien wenden sich von Trump ab

Reaktionen auf Proteste: Auch konservative Medien wenden sich von Trump ab

Reaktionen auf Proteste: Auch konservative Medien wenden sich von Trump ab

Donald Trump im Oktober 2020 im Sender Fox News
Donald Trump im Oktober 2020 im Sender Fox News
Donald Trump im Oktober 2020 im Sender Fox News Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Fox News
Reaktionen auf Proteste
 

Auch konservative Medien wenden sich von Trump ab

Während viele Medien und linksaußen stehende Demokraten mit Behauptungen über Donald Trumps angebliche Aufforderung zum Sturm aufs Kapitol um sich werfen, wenden sich auch konservative Zeitungen und Sender von ihm ab. Unterdessen räumte der scheidende US-Präsident seine Wahlniederlage ein.
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Die Risse in der amerikanischen Demokratie werden durch die Geschehnisse im Kapitol immer tiefer und anstatt Einigung, Versöhnung und Frieden zu fördern, wird die Spaltung öffentlich weiter geschürt. Die großen Medienhäuser wie die Washington Post oder der Nachrichtensender CNN sprechen immer wieder von „Hochverrat“ durch Donald Trump, denn er hätte seine Unterstützer zum Protest „aufgefordert“ und verbal die Ausschreitungen befeuert und „geduldet“.

Daß sowohl der Präsident als auch seine Verbündeten die gewaltsamen Geschehnisse im Kapitolgebäude sofort verurteilten und für ein friedliches Verhalten plädierten, geht in der hitzigen Berichterstattung unter. „Gewalt wird abgelehnt, verurteilt und ist kontraproduktiv. Die Beteiligung der Antifa ist keine Entschuldigung. Sie widerspricht unseren Wertvorstellungen“, verdeutlichte auch Trumps Anwalt Rudi Giuliani.

In einer Videobotschaft am 6. Januar hatte Trump bereits die Unruhestifter aufgefordert, nach Hause zu gehen. „Wir müssen Frieden haben. Wir müssen Recht und Ordnung haben. Wir müßen unsere großartigen Polizeibeamten achten. Wir wollen keine Verletzten“, stellte Trump klar. Mittlerweile wird von fünf Todesopfern nach den Ausschreitungen gesprochen.

Kabinettsmitglieder treten zurück

Der zukünftige Präsident Joe Biden und seine Stellvertreterin Kamala Harris sprachen von „zwei Gerechtigkeitssystemen“ und verglichen das, was am Kapitol passiert ist, mit den „Black Lives Matter“-Protesten (BLM) im Sommer. Sie behaupteten, daß die „Stürmung des Kapitols durch Extremisten“ toleriert worden sei, während man anderswo „Tränengas gegen friedliche Protestanten“ einsetzte.

„Der Versuch, alle Konservativen oder Trump-Wähler für diese Aktionen verantwortlich zu machen, die sie konsequent und offen verurteilt haben, ist politisch motiviertes, absichtlich spaltendes Gefasel“, äußerte sich der konservative Kommentator Ben Shapiro auf Twitter. Shapiro nennt die „Doppelmoral“ in Bezug auf die Ausschreitungen „ungeheuerlich“. Und ergänzte: „Es ist gut, wenn es BLM ist, es ist schlecht, wenn es Trump-Anhänger sind.“

Laut der New York Times drohte die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, mit einem weiteren Amtsenthebungsverfahren, falls das Trump-Kabinett sich nicht auf den 25. Verfassungszusatz berufen werde, um den Präsidenten schnellst möglich zu entmachten. Immer mehr Republikaner kehren nun Trump den Rücken und verurteilen den Präsidenten. Zwei Mitglieder des Kabinetts, Elaine Chao und Betsy DeVos, traten mit sofortiger Wirkung zurück und auch Melania Trumps Stabschefin gab ihren Posten auf.

Fox News: Trumps Zeit ist „abgelaufen“

Silicon Valley reagierte ebenfalls prompt auf die Ereignisse. Facebook, Instagram und Twitter sperrten die Konten des scheidenden Präsidenten bis auf weiteres. „Die schockierenden Ereignisse der vergangenen 24 Stunden zeigen deutlich, daß Präsident Donald Trump beabsichtig, seine verbleibende Zeit im Amt zu nutzen, um den friedlichen und rechtmäßigen Übergang der Macht an seinen gewählten Nachfolger, Joe Biden, zu untergraben“, erklärte der Chef von Instagram und Facebook, Mark Zuckerberg. Die ehemalige First Lady Michelle Obama ging noch einen Schritt weiter und forderte die Technikkonzerne auf, Donald Trump für immer zu sperren, „um zu verhindern, daß ihre Technologie von den Führern der Nation benutzt wird, um einen Aufstand anzuheizen“.

Das Wall Street Journal forderte Trump auf,  „Verantwortung“ zu übernehmen und „stillschweigend zu verschwinden“ und auch Tucker Carlson von Fox News verdeutlichte, daß seine Zeit „abgelaufen“ sei.

Trump meldete sich gestern mit einer weiteren Videobotschaft zu Wort, in der er erneut die Geschehnisse verurteilt. „Zuerst möchte ich den abscheulichen Angriff auf das Kapitol ansprechen. Wie alle Amerikaner bin ich empört über die Gewalt, die Gesetzlosigkeit und das Chaos. Amerika ist und muß immer eine Nation von Recht und Ordnung sein“, erklärte er.

Außerdem räumte er erstmal seine Niederlage ein und betonte, nachdem der Kongreß die Wahl zertifiziert hat, daß es eine friedliche Amtsübergabe am 20. Januar geben wird. „Mein Fokus liegt nun darauf, einen reibungslosen, geordneten und nahtlosen Übergang der Macht zu gewährleisten.“ Trump rief nun zur „Heilung und Versöhnung“ auf und fordete, „die Bänder der Liebe“ wiederherzustellen.

Donald Trump im Oktober 2020 im Sender Fox News Foto: picture alliance / ZUMAPRESS.com | Fox News
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