BERLIN. Belgiens Innenminister Jan Jambon hat den islamischen Gemeinden vorgeworfen, die Terrorattentate bejubelt zu haben. „Ein erheblicher Anteil der muslimischen Gemeinschaft“ habe anläßlich der Anschläge vor Freude „getanzt“, sagte Jambon der Zeitung De Standaard. Ob es um die Attentate von Paris oder Brüssel ging, sagte er nicht.
Dennoch zeige dies, daß die Integration von Ausländern in Belgien gescheitert sei. Viele Moslems in der Brüsseler Islamistenhochburg Molenbeek hätten sich mit dem in der Stadt festgenommenen Paris-Attentäter solidarisiert. „Sie warfen mit Steinen und Flaschen in Richtung der Polizei und der Presse bei der Festnahme von Salah Abdeslam. Das ist das wahre Problem.“
Jambon betonte:
Terroristen können wir festnehmen, sie von der Gesellschaft abgrenzen. Doch sie sind nur so etwas wie ein Pickel. Darunter verbirgt sich ein Krebsgeschwür, das richtig tief sitzt und noch viel schwerer zu behandeln ist. Wir können ihn heilen, doch nicht von heute auf morgen.
Der Innenminister hatte bereits nach den Anschlägen von Brüssel gefordert, Molenbeek „zu säubern“. (ho)