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Frankreich: EU-Kommission rügt französischen Innenminister wegen Zigeunerschelte

Frankreich: EU-Kommission rügt französischen Innenminister wegen Zigeunerschelte

Frankreich: EU-Kommission rügt französischen Innenminister wegen Zigeunerschelte

Zigeunerlager
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Frankreich
 

EU-Kommission rügt französischen Innenminister wegen Zigeunerschelte

Die Europäische Kommission hat den französischen Innenminister wegen seinen Äußerungen über Zigeuner ermahnt. Der Sozialist hatte zuvor gesagt, daß nur eine Minderheit der einwandernten Zigeuner zur Integration bereit sei.
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Zigeunerlager
Auflösung eines Zigeunerlagers bei Paris: Illusion, alles durch Integration lösen zu können Foto: picture alliance / dpa

BRÜSSEL. Die Europäische Kommission hat den französischen Innenminister Manuel Valls wegen dessen Äußerungen über Zigeuner ermahnt. Diese hätten wie alle anderen EU-Bürger das Recht, nach Frankreich zu reisen und sich dort auch aufzuhalten, sagte ein Sprecher der EU-Kommission in Brüssel, wie die Süddeutsche Zeitung berichtet.

Der Sozialist Valls hatte zuvor gesagt, daß nur eine Minderheit der eingewanderten Zigeuner zur Integration bereit sei. „Aber wir haben nicht die Aufgabe, das ganze Elend dieser Welt aufzunehmen.“ Zigeuner besäßen eine „deutlich andere Lebensweise“, daher sei es besser, wenn sie wieder nach Bulgarien oder Rumänien zurückkehren würden.

Die Illusion, Probleme nur durch Integration zu lösen

Die sozialistische Regierung unter François Hollande hatte in den vergangenen Wochen mehrere Zigeunerlager aufgelöst. „Es ist unsere Verantwortung, dafür zu sorgen, daß im Zentrum unserer Städte nicht solche Lager und Elendssiedlungen entstehen“, rechtfertigte Valls sein Vorgehen. „Es ist eine Illusion, zu glauben, daß wir das Problem mit der Roma-Bevölkerung allein durch Integration lösen könnten.“

Nach Schätzungen von Amnesty International hat die Regierung im ersten Halbjahr 2013 rund 10.000 Zigeuner aus ihren Lagern vertrieben. „Die Behandlung der Volksgruppe der Roma ist in manchen Mitgliedsstaaten dessen nicht würdig, was man im Europa des 21. Jahrhundert sehen möchte“, empörte sich die für Grundrechtsfragen zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding. (FA)

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