BERLIN. Das Kunstmagazin Monopol hat die „Black Lives Matter“ Bewegung als wichtigsten Akteur des laufenden Jahres ausgezeichnet. Dieser sei es gelungen, „die Themen Kolonialismus und Rassismus nicht nur in den USA, sondern auch im Rest der Welt mit einer ganz neuen Dringlichkeit auf die Agenda zu setzen“, begründete das Magazin am Mittwoch seine Entscheidung.
„Black Lives Matter“ habe beispielsweise bewirkt, daß Straßen mit „diskriminierenden Namen“ umbenannt und Denkmäler infrage gestellt worden seien. Weltweit debattierten Museen nun darüber, „wie sie andere Bevölkerungsschichten erreichen und mehr Angebote für ein migrantisches Publikum machen können“. Sie „dekolonialisierten“ ihre Sammlungen und bemühten sich um vielfältigeres Personal.
Feminismus und Kolonialismus-Kritik ausgezeichnet
Zur Zweitplatzierten kürte Monopol Hito Steyerl. Die asiatischstämmige Autorin und Filmemacherin beschäftigt sich unter anderem mit Feminismus und Kolonialismus-Kritik. Das Magazin zeichnet jedes Jahr die seiner Ansicht nach hundert einflußreichsten Akteure aus.
Im vergangenen Jahr entschied es sich bei der Vergabe des ersten Platzes für den Installationskünstler Hans Haacke. Dieser hatte der Widmung „dem Deutschen Volke“ auf dem Reichstagsgebäude in einer Installation die Worte „Der Bevölkerung“ entgegengesetzt und somit den Begriff „Volk“ infrage gestellt. (zit)