KÖTHEN. Der im sachsen-anhaltinischen Köthen ums Leben gekommene Markus B. ist nach Angaben der Ermittler an einem akuten Herzversagen gestorben. Das vorläufige Obduktionsergebnis habe ergeben, daß das Herzversagen nicht in direktem Zusammenhang mit der erlittenen Verletzungen bei einer Auseinandersetzung mit Ausländern stehe, berichtete die Volksstimme.
Der 22 Jahre alte Deutsche wollte demnach zusammen mit einem Bekannten am Samstag abend einen Streit zwischen Afghanen schlichten. Diese stritten sich darum, wer der Vater eines ungeborenen Kindes sei. Die Schwangere war bei der Auseinandersetzung auf dem Spielplatz dabei. Daraufhin soll es zu einer Schlägerei gekommen sein. Die Afghanen hätten Markus B. mehrfach gegen den Kopf getreten.
Als weitere Bekannte herbeieilten flüchteten die Afghanen. Später wurden zwei von ihnen gestellt. Dem Blatt zufolge sollen sie 18 sowie 20 Jahre alt und unter anderem wegen Körperverletzung vorbestraft sein. Zunächst ermittelte die Polizei wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts.
Proteste angekündigt – Ministerpräsident warnt vor Instrumentalisierung
Markus B. starb in der Nacht zu Sonntag im Krankenhaus. Nach der Obduktion am Sonntag nachmittag teilte die Staatsanwaltschaft mit, gegen die beiden Afghanen werde wegen des Verdachts der Körperverletzung mit Todesfolge ermittelt.
Während Kirchenvertreter vor Ort zu Besonnenheit aufriefen, haben mehrere Gruppen in sozialen Netzwerken Proteste angekündigt. Die Polizei steht nach Angaben des Tagesspiegels mit mehreren Hundert Beamten bereit. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) warnte vor einer Instrumentalisierung des Falls. „Bei aller Emotionalität ist jeder Versuch zurückzuweisen, aus Köthen, wie es im Internet heißt, ein zweites Chemnitz machen zu wollen“, sagte er am Sonntag der Nachrichtenagentur dpa. (ls)