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Elke Heidenreich bei Lanz: „Eine einbeinige chinesische Taubstumme mit Migrationshintergrund“

Elke Heidenreich bei Lanz: „Eine einbeinige chinesische Taubstumme mit Migrationshintergrund“

Elke Heidenreich bei Lanz: „Eine einbeinige chinesische Taubstumme mit Migrationshintergrund“

Lanz Heidenreich
Lanz Heidenreich
Die Schriftstellerin Elke Heidenreich bei Markus Lanz Foto: ZDF
Elke Heidenreich bei Lanz
 

„Eine einbeinige chinesische Taubstumme mit Migrationshintergrund“

Die Schriftstellerin Elke Heidenreich ist dafür bekannt, auch mal anzuecken, zum Beispiel, wenn es ums Gendern geht. Doch ihr Auftritt am Dienstag abend in der ZDF-Talkrunde von Markus Lanz glich schon eher einem Sackhüpfen im Minenfeld der politischen Korrektheit – mit verbundenen Augen.
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Die Schriftstellerin Elke Heidenreich ist dafür bekannt, auch mal anzuecken. Da ist zum Beispiel ihre Kritik an der geschlechtergerechten Sprache, mit der Heidenreich regelmäßig für Empörung unter den Sprachwächtern sorgt.

Doch verglichen mit ihrem Auftritt am Dienstag bei Markus Lanz ist ihr bisheriges Aufbegehren gegen die ein oder andere zeitgeistige Verhaltensregel nur ein harmloses Danebenbenehmen am Kaffeetisch bei der Großtante. Was Heidenreich in der ZDF-Talkrunde am gestrigen Abend von sich gab, glich mehr einem Sackhüpfen im Minenfeld der politischen Korrektheit – mit verbundenen Augen.

Als die Sprache auf die neue Grüne-Jugend-Chefin kam, wurde die 78jährigen deutlich. Da nutzt Sarah-Lee Heinrich weder ihr junges Alter, noch ihr Migrationshintergrund, noch ihr Geschlecht. Schonungslos warf Heidenreich der Grünen-Politikerin vor, unfähig zu sein, sich überhaupt vernünftig artikulieren zu können. „Sie kann gar nicht sprechen, haben wir gerade gesehen. Das sind wieder Kinder, die nicht lesen. Das ist diese Generation, von der ich immer wieder merke, wie sprachlos sie ist, wie unfähig, mit Worten umzugehen.“

„Alle sind immer sofort beleidigt“

Auch die Rechtfertigung des Grünen-Ur-Gesteins Jürgen Trittin, Heinrich spreche von einer „ekligen, weißen Mehrheitsgesellschaft“ in Deutschland, weil sie täglich Ausgrenzung erfahre und wegen ihres Äußeren gefragt werde, woher sie komme, ließ Heidenreich nicht gelten. Es sei überhaupt kein Problem, Menschen, die wie Heinrich aussähen, zu fragen, woher sie stammten.

„Und zwar nicht, um sie zu diskriminieren! Alle sind immer sofort diskriminiert und beleidigt, weil ich sofort sehe, die kommt nicht aus Wanne-Eickel oder Wuppertal, sondern die hat Eltern, die von woanders kommen. Und ich finde das keine diskriminierende Frage, wenn ich einen netten, dunkelhäutigen Taxifahrer habe, der perfekt Kölsch spricht und ich sage: ‘Wo kommen Sie eigentlich her?’ Und er sagt: ‘Meine Eltern sind aus Marokko.’ Ich finde das kein Problem, daß man fragt. Weil man sieht das ja. Das gehört doch zu uns dazu.“

Es sei wunderbar, daß es in Deutschland so viele Menschen aus anderen Ländern gebe, die sich engagierten wie Heinrich bei den Grünen. „Aber daß sie in jungen Jahren einen Tweet unterschrieben hat mit ‘Heil’. Das geht eben gar nicht. Das ist überhaupt nicht komisch. Man kann alle möglichen Scherze machen, und wieviel Quatsch habe ich in meinem Leben schon geredet. Als junges Mädchen und auch als ältere Frau. Aber doch nicht ‘Heil’. Es gibt gewisse Witze, die sind ‘Off the Record’, die gehen gar nicht. Und das ist auch bei ihr der Fall. Und ich habe das Gefühl, daß das ein Mädchen ist, das nicht genug nachdenkt.“

„Hauptsache Migrationshintergrund. Hauptsache Quote“

Das habe aber nichts mit ihrem Migrationshintergrund zu tun. „Sie ist Sprecherin der Grünen Jugend und kann gar nicht sprechen. Sie muß ja erstmal lernen, richtig zu formulieren. Das macht mich skeptisch. Das man sagt: Hauptsache divers. Hauptsache Migrationshintergrund. Hauptsache Quote. Das ist eben der falsche Weg.“

Es gehe ihr schlicht nicht in den Kopf, daß heutzutage jeder immer gleich beleidigt sei und man niemanden mehr überhaupt noch etwas fragen dürfe. Einmal in Fahrt, wetterte Heidenreich gleich noch einmal über ihr Lieblingsärgernis: die geschlechtergerechte Sprache.

„Das Gendern ist für mich völlig unsinnig. Ich mag nicht sagen: ‘Künstler_innen’. Ich sage Künstler, und wenn das Kunstwerk von einer Frau ist, ist das eine Künstlerin. Und wenn es von einem Mann ist, ist das ein Künstler.“ Sie könne nicht nachvollziehen, daß immer alle mit einbezogen werden sollten.

„Herrje, jeder will unbedingt in jedem Satz mit genannt und beachtet sein. Eine einbeinige chinesische Taubstumme mit Migrationshintergrund – ich weiß es nicht, also was kommt noch alles? –, die gerade zum Protestantismus konvertiert ist, fühlt sich dann nicht angesprochen, wenn ich irgendwie über Protestanten rede. Ich werde noch verrückt. Also ich möchte, daß wir wieder zu einer Art Normalität zurückkehren.“

Es sei alles etwas hysterisch geworden und jeder sei sofort beleidigt. Das führe zu solchen Absurditäten, daß ältere Bücher wie Pipi Langstumpf oder Huckleberry Finn nach heutigen Maßstäben umgeschrieben würden oder die Werke einer schwarzen Dichterin nur von Schwarzen in andere Sprachen übersetzt werden dürften. Sie habe aber die Hoffnung, daß sich diese Hysterie auch wieder lege.

Die Schriftstellerin Elke Heidenreich bei Markus Lanz Foto: ZDF
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