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„Eklig-weiße Mehrheitsgesellschaft“: Grüne klagen über Shitstorm gegen Sprecherin der Parteijugend

„Eklig-weiße Mehrheitsgesellschaft“: Grüne klagen über Shitstorm gegen Sprecherin der Parteijugend

„Eklig-weiße Mehrheitsgesellschaft“: Grüne klagen über Shitstorm gegen Sprecherin der Parteijugend

Die neue Sprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, sieht in ihren Aussagen keinen Skandal Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow
Die neue Sprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, sieht in ihren Aussagen keinen Skandal Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow
Die neue Sprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, sieht in ihren Aussagen keinen Skandal Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow
„Eklig-weiße Mehrheitsgesellschaft“
 

Grüne klagen über Shitstorm gegen Sprecherin der Parteijugend

Nach der Aufregung um Aussagen der Sprecherin der Grünen Jugend über eine „eklig-weiße Mehrheitsgesellschaft“ beklagen Politiker ihrer Partei einen Shitstorm. Zugleich flammt wegen der Äußerungen eine neue Debatte über Rassismus gegen Weiße auf.
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BERLIN. Die Grünen haben einen Shitstorm gegen die neue Vorsitzende ihrer Nachwuchsorganisation, Sarah-Lee Heinrich, beklagt. Grund sind Äußerungen in den sozialen Medien, die sie im Alter von 14 Jahren machte.

So hatte die heute 20jährige damals unter anderem auf Twitter geschrieben: „Ich werde mir irgendwann einen Besen nehmen und alle weißen Menschen aus Afrika raus kehren.“ „Deine Schuhe sind schwul, meine Schuhe sind teuer.“ „Juden und Asiaten sind keine weißen Menschen, und bei Slawen weiß ich es ehrlich gesagt nicht.“ „Alle Männer sind scheiße!“ Über den Protagonisten der TV-Show „Der Bachelor“ schrieb sie: „Und diese Tunte soll auch ihr Maul halten #Bachelor.“

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Renate Künast sprach ihr via Twitter Mut zu. „Stay strong und weiter in unserem Kampf gegen ‘Hatespeech’ und Versuche, diese Demokratie zu zerstören.“

„Vulgäre Tweets“ seien kein Skandal

Die Grünen-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt, schrieb: „Wir machen alle Fehler. Du stehst dazu und entschuldigst dich. Danke dafür. Aber auch Danke, daß du klar sagst, was ist, Ausgrenzung durch Armut, durch Nichtweißsein, durch Rassismus oder Gleichgültigkeit.“

Die Bevollmächtigte des Landes Berlin beim Bund und Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement, Sawsan Chebli, sprang ihr ebenfalls zur Seite. „Viele von uns kennen das, was du gerade erlebst, nur zu gut. Laß dich nicht unterkriegen. Du bist toll, wie du bist.“

Heinrich selbst äußerte sich zu ihren früheren Aussagen. Ihre Äußerungen mit 13 oder 14 seien zum Teil peinlich, und es wäre ihr lieber, wenn sie damals nicht so viel „Zeug ins Internet“ geschrieben hätte. Einige ihrer Tweets täten ihr heute leid. Jedoch seien ihre ein „bißchen vulgäre Tweets“ kein Skandal.

Grüne Jugend will Wahlalter unter 16 senken

Sie appellierte an ihre Abonnenten auf Twitter: „Meßt mich und kritisiert mich gern an meinen Positionen und meiner politischen Arbeit. Ich werde mich jetzt nicht zu allem erklären, was ich mal so mit 14 gedacht und gesagt habe, das verlange ich auch von niemandem.“

Erst vor der vergangenen Bundestagswahl hatte sich die damalige Sprecherin der Grünen Jugend, Anna Peters, für eine weitere Senkung des Wahlalters ausgesprochen. Sie formulierte als Ziel: „Wir setzen uns dafür ein, über das Wahlalter 0 zu debattieren, weil am Ende auch 16 eine willkürliche Barriere ist. Das Beste wäre, daß man es einfach selber entscheiden könnte und sich in ein Wahlregister eintragen dürfte.“

Heinrich war bereits 2019 in die Kritik geraten, als sie im Zusammenhang mit der „Fridays for Future“-Bewegung von einer „eklig-weißen Mehrheitsgesellschaft“ sprach. Im Dezember 2019 entschuldigte sie sich für die Wortwahl, betonte aber, an ihrer „inhaltlichen Kritik der gesellschaftlichen Verhältnisse“ festzuhalten.

Chebli: Gibt keinen Rassismus gegen Weiße

Derweil entzündet sich an den Aussagen der neuen Chefin der Grünen Jugend eine Diskussion über Rassismus gegen Weiße. Unterstützer von Heinrich wie die Autorin Jasmina Kuhnke mit ihrem Künstlernamen „Quattromilf“ schrieb: „Es gibt keinen Rassismus gegen Weiße.“

Auch Chebli legte Wert darauf, daß es zwar Anfeindungen gegen Weiße gebe, aber keinen Rassismus. (ag)

Die neue Sprecherin der Grünen Jugend, Sarah-Lee Heinrich, sieht in ihren Aussagen keinen Skandal Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Bodo Schackow
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