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Geschlechtergerechtigkeit: Elke Heidenreich lehnt Gendern und Frauenquote ab

Geschlechtergerechtigkeit: Elke Heidenreich lehnt Gendern und Frauenquote ab

Geschlechtergerechtigkeit: Elke Heidenreich lehnt Gendern und Frauenquote ab

Die Autorin Elke Heidenreich hält nichts von der Gender-Sprache Foto: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
Die Autorin Elke Heidenreich hält nichts von der Gender-Sprache Foto: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
Die Autorin Elke Heidenreich hält nichts von der Gender-Sprache Foto: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
Geschlechtergerechtigkeit
 

Elke Heidenreich lehnt Gendern und Frauenquote ab

Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich hat sich gegen Frauenquoten und eine geschlechtergerechte Sprache ausgesprochen. Sie lehnt Änderungen in älteren Büchern ab, etwa um rassistische Begriffe zu ersetzen.
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KÖLN. Die Schriftstellerin und Literaturkritikerin Elke Heidenreich hat sich klar gegen Frauenquoten und eine geschlechtergerechte Sprache ausgesprochen. „Ich bin vehement dagegen und lade gern den Zorn der ganzen Nation dafür auf mich – ist mir vollkommen egal“, sagte Heidenreich im Podcast des Kölner Stadt-Anzeigers. Sie werde das niemals mitmachen.

„Ich kann es auf den Tod nicht leiden, die Sprache so zu verhunzen.“ Sie empfinde diese sprachlichen Veränderungen einfach als grauenhaft. „Das ist alles ein verlogener Scheißdreck“, sagte die 78-Jährige in dem Podcast. „Wenn ich Künstler sage, meine ich alle Menschen, die Künstler sind, auch die Frauen.“ Dieses „feministische Getue“ in der Sprache gehe ihr furchtbar gegen den Strich. „Das ist doch alles hysterisch, was da jetzt passiert.“

Heidenreich: Kann das Wort „Quote“ nicht mehr hören

Zusätzlich positionierte sie sich gegen Frauenquoten. Sie könne das Wort „Quote“ nicht mehr hören. Es solle doch nach der Qualifikation einer Person gehen und nicht nach dem Geschlecht. „Wenn einer besser ist, ist er besser,“ unterstrich Heidenreich, die sich selbst nicht als Feministin bezeichnen wolle. Sie habe nie gegen Männer kämpfen wollen. Stattdessen bevorzuge sie, daß Menschen völlig gleichberechtigt seien. An „gläserne Decken“ sei sie ebenfalls nie gestoßen. „Ich hatte es immer leichter, weil ich eine Frau war“.

Herabwürdigende Worte, Diskriminierungen oder Worte aus der Kolonialzeit seien ihrer Ansicht nach jedoch etwas anderes und nicht zu dulden. Doch dürfe dies nicht zu Korrekturen in älteren Büchern führen, um etwa rassistische Begriffe zu ersetzen.

„Wir können heute keine kolonialistischen Romane mehr schreiben, aber wenn der liebe Dr. Dolittle aus dem Kinderbuch der 20er-Jahre in den Wald aufbricht, um den Negerkönig zu heilen, dann ist der eben der Negerkönig“, sagte Heidenreich. Zwar gebe es das Wort heute zu Recht nicht mehr, doch habe es seine Vergangenheit.

Hamburgs CDU-Chef fordert Gender-Verbot

„Aber ein Kinderbuch zu verändern und alles zu streichen, da stehen mir die Haare zu Berge.“ Bücher seien ein in sich geschlossenes Kunstwerk, befand Heidenreich.

Die Debatte ums Gendern hat sich zum Dauerthema entwickelt. Erst Ende Mai hatte  Hamburgs CDU-Chef Christoph Ploß ein Verbot der Gendersprache bei staatlichen Stellen gefordert. „Zu Hause am Abendbrottisch sollte selbstverständlich jeder, der das möchte, nach Herzenslust gendern können.“

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) dagegen hatte ein Verbot der gendergerechten Sprache kurz darauf abgelehnt. „Bisher haben wir immer nur zu Männern geredet und Frauen einfach ungesagt mitgemeint. Das wird jetzt endlich anders.“ (hl)

Die Autorin Elke Heidenreich hält nichts von der Gender-Sprache Foto: picture alliance/dpa | Henning Kaiser
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