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Rassismus überall ...: Kaisers royaler Wochenrückblick

Rassismus überall ...: Kaisers royaler Wochenrückblick

Rassismus überall ...: Kaisers royaler Wochenrückblick

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
Rassismus überall ...
 

Kaisers royaler Wochenrückblick

Uncle Ben's verbannt, weil er zu schwarz war? „Vom Winde verweht" aus dem Angebot gestrichen, weil der historische Film Rassismus zeigt? Und Satiriker entschuldigen sich für 30 Jahre alte Witze? Die Schuld-Fetischisten kennen kein Halten mehr, meint Boris T. Kaiser und blickt zurück ...
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Alles ist Rassismus. So läßt sich die vergangene Woche, in der sich die „Krieger der sozialen Gerechtigkeit“, in ihrem Wahn um die vermeintlich strukturelle und damit allgegenwärtige Diskriminierung, in ein neues Rekordhoch der Hysterie hineingesteigert haben, zusammenfassen. Die Liste dessen, was angeblich alles rassistisch sein soll, ist lang.

Zu lang um, alle potentiellen Vergehen aufzuzählen. Selbst wir uns nur nur auf die Neueinsteiger der letzten sieben Tage beschränken würde. Einige besonders durchgeknallte Glanzlichter will ich dem geneigten Leser, der unter der Woche keine Zeit hat sich mit den neusten Hirngespinsten der Vollzeit-Opfer und den sich ihnen (oft im vorauseilenden Gehorsam) unterwerfenden politisch korrekten Schuldfetischisten zu beschäftigen, dennoch vorstellen.

Markenbotschafter passen nicht zur Rasse der Firma?

Mehrere US-Lebensmittelkonzerne gaben an Nicht-Weiße Konterfeis, die zum Teil seit Jahrzehnten Erkennungsmerkmal der Produkte sind, aus ihren Verpackungslogos zu entfernen. Was für Otto Normalverbraucher völlig grotesk klingt, macht für einige selbsternannte Rassismus-Experten mehr als hundertprozentig Sinn. Schließlich handele es sich bei den abgebildeten Figuren um „rassistische Stereotypen“. Zu den Marken, die ihr Firmen-Symbol deshalb ändern „wollen“, gehören unter anderem Uncle Ben’s und Aunt Jemima.

Wer in dem freundlich dreinblickenden Herrn auf den Reiskartons bisher einfach nur einen netten, dunkelhäutigen Mann gesehen hat, wird nun darüber belehrt, wie rassistisch er ist, weil ihm, beim Anblick des Afroamerikaners, nie der Gedanke an Rassismus hierzulande, in den USA oder sonstwo auf der Welt in den Sinn gekommen ist. Kritiker haben nämlich darauf hingewiesen, daß es problematisch sei, das Gesicht eines schwarzen Mannes für eine „weiße Firma“ zu benutzen. In Zukunft sollen Schwarze dann wohl nur noch für „schwarze Firmen“ stehen dürfen, während „weiße Firmen“ ausschließlich auf Weiße setzen. Eine Idee die so apart ist, daß sie an die Apartheid erinnert.

Schwarze Sklaven in einem Historien-Drama? Unerhört!

Auch Hollywood bleibt nicht verschont von den neuen Bilderstürmern. Alles andere wäre allerdings auch ziemlich unfair. Schließlich hat  die Traumfabrik die Entwicklung, hin zum totalen Kulturmarxismus, in den letzten Jahren immer stärker gefördert und vorangetrieben. Jetzt muß sich alles an den neuen Maßstäben messen lassen. Auch Filme, die in anderen Epochen spielen oder einfach in einer Zeit entstanden sind, in der noch niemand den heutigen anti-rassistisch übertriebenen Irrsinn auch nur erahnen konnte.

So hat der Filmklassiker „Vom Winde verweht“, auf Grund seiner „problematischen Darstellung von Sklaverei“ offenbar in US-Hochschul-Meinungsblasen einen sehr verspäteten Sturm der Entrüstung ausgelöst und wurde daraufhin von einigen amerikanischen Streaming-Diensten aus dem Programm verbannt. Er soll aber mit einer Erläuterung seines historischen Kontexts und einer Distanzierung von den rassistischen Darstellungen wieder ins Programm aufgenommen werden. Veränderungen am Werk selbst sollen angeblich keine vorgenommen werden. Mit anderen Worten: Der Zuschauer darf sich den Film bald wieder im Original anschauen, soll sich aber in jeder Minute darüber bewußt sein, wie schlecht er sich dabei fühlen sollte.

Und Satiriker entschuldigen sich rückwirkend

Auch die Satire bleibt nicht von dem gerade für sie tödlichen Gift der politischen Korrektheit verschont. Die Macher der britischen Comedy-Show „Little Britain“ und der einst sehr kontroverse US-Radio-DJ Howard Stern sind ins Visier der alles durchforstenden Rassismus-Jäger geraten, weil sie in der Vergangenheit für ihre Sketche das sogenannte „Blackfacing“ genutzt haben. Stern, der einst mit seinen krassen Provokationen das amerikanische Radio revolutioniert hat und über den in den 1990er Jahren die politisch inkorrekte autobiographische Filmkomödie Private Parts  gedreht wurde, ist schon lange auf den Pfad der Tugend-Autokratie umgeschwungen und macht heute vor allem mit plumpem, sehr zeitgeistigem Donald-Trump-Bashing von sich reden.

Auch die Humoristen aus Großbritannien haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind vor ihnen eingeknickt, indem sie sich postwendend für das humoristische Stilmittel aus ihrer künstlerischen Vergangenheit entschuldigten und so, zumindest im übertragenen Sinne, ganz im Stile der Jetztzeit, auf Knien für das satirische Blackfacing um Vergebung gewinselt haben. Die kulturmarxistischen Totalitärsten machen längst keinen Hehl mehr daraus, daß hier im Namen der politischen Korrektheit eine neue Form der Diktatur errichtet werden soll. Aber immerhin soll es die menschenfreundlichste Diktatur aller Zeiten werden.

Vorhang auf für Boris T. Kaisers Wochenrückblick Foto: : picture alliance/imageBROKER / JF-Montage
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