WUPPERTAL. Mutmaßliche Linksextreme haben die Mohrenapotheke in Wuppertal mit Farbe attackiert und die Umbenennung des Betriebs gefordert. „Glücklicherweise haben wir die Farbe mittlerweile wieder abbekommen“, sagte ein Mitarbeiter der Apotheke der JUNGEN FREIHEIT am Montag. In der Westdeutschen Zeitung ärgerte sich der Apothekenbesitzer Timo Preißler über die Angreifer: „Das sind immer Dieselben.“ Er werde den Namen seines Unternehmens nicht ändern.
Vergangene Woche hatten Unbekannte den seit 1912 existierenden Laden wegen seines Namens mit Farbe beschmiert. „Das eine Apotheke in Wuppertal nach dem M-Wort benannt wurde, ist peinlich“, teilten die Angreifer in einer am Tatort zurückgelassenen Stellungnahme mit. Daß sie in einer Stadt, die sich selbst gegen Rassismus und Diskriminierung positioniere immer noch so heißt, sei „eine Schande“.
Mutmaßliche Linksextreme: „Benennen Sie Ihre Apotheke um!“
„Benennen Sie Ihre Apotheke umgehend um“, forderten die Unbekannten über die linksextreme Medienplattform „indymedia“. Mittlerweile hat der Staatsschutz die Ermittlungen an sich gezogen. Begriffe wie „das N-Wort“ oder das „M-Wort“ und weitere seien seit je her Teil einer „rassistischen Ideologie“ und dienten „auch heute der Verfolgung, Versklavung und dem Töten von Menschen“, so die anonymen Autoren auf Indymedia.
Neben den Schmierereien hinterließen die Angreifer zahlreiche Aufkleber an der Glasfassade des Geschäfts, auf denen die Botschaft „Möhren statt M-Wort“ und Hasengesichter zu sehen waren. In der Vergangenheit wurde in Deutschland immer wieder über die Umbenennung von Orten mit dem Wort „Mohr“ im Namen gestritten – so etwa bei der Berliner Mohrenstraße oder dem „Café Mohrenkopf“ in Ingolstadt. (fw)