Es ist immer wieder beeindruckend, mit welcher Überheblichkeit und unerschütterlichen Arroganz linke Ideologen ihre politischen Experimente kompromißlos vorantreiben. Gender Mainstreaming als gesellschaftliches Umbauprojekt ist hier der jüngste Fall. Zwar ist der Groschen bei vielen gefallen, daß der erste Versuch, mit dem Kommunismus ein sozialistisches Paradies auf Erden zu errichten, mit einem blutigen Fiasko endete – und sich Wiederholungen damit eigentlich erübrigen sollten.
Dennoch kehrt die Idee in geändertem Gewand zurück, den Neuen Menschen zu verwirklichen und für diese helle Utopie begriffsstutzige Mitbürger notfalls mit sanftem Nachdruck zu ihrem Glück zu zwingen. Gegner des unwissenschaftlichen Gender-Irrsinns werden in bewährter antifaschistischer Manier unschädlich gemacht, indem sie zu „Reaktionären“, notfalls Faschisten gestempelt werden und so das bürgerliche Lager auseinandergetrieben.
Katholische Kriche war bislang defensiv
Doch wo die Führung der Unionsparteien versagt, mobilisiert seit einigen Jahren eine um so aktivere Basis in und außerhalb der bürgerlichen Parteien bemerkenswerten Widerstand. In Stuttgart erreichten die Organisatoren der „Demo für alle“ am vergangenen Wochenende einen neuen Rekord: Über 4.000 Bürger kamen in der Landeshauptstadt zusammen, darunter viele Frauen, junge Familien, auch zahlreiche Mitglieder und Funktionsträger von CDU und AfD.
Besonders brisant ist, daß mit Weihbischof Thomas Maria Renz erstmals ein hoher Würdenträger der katholischen Kirche mit einem Grußwort vertreten war. Brisant, weil die katholische Kirche in Deutschland bislang äußerst defensiv auf die Gender-Offensive reagiert, die letztlich ins Herz des christlichen Familienbildes zielt.
CDU exekutiert Gender-Ideologie
Für die im Frühjahr 2016 stattfindende Landtagswahl liefert die Auseinandersetzung um den Bildungsplan ein Wahlkampfthema, das über die Macht entscheiden könnte. Mit den Zugeständnissen an die Homo-Lobby, Frühsexualisierungspläne in der Schule durchzudrücken, habe „die grün-rote Landesregierung nun genau die Kulturkampfstimmung im Land erzeugt, die Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit seinem bürgerlich-wertkonservativen Habitus immer vermeiden wollte“, stellt die FAZ fest.
Noch schreckt die CDU im Südwesten jedoch vor offenem Kampf gegen Gender-Umerziehung und Homo-Ehe zurück. Sie hat Gender Mainstreaming selbst exekutiert und will für schwarz-grüne Optionen offen sein. Und die FDP ist hier ohnehin im Griff der Homo-Lobby. Klare Opposition gegen Homo-Ehe und Gender-Irrsinn bedroht, so glauben CDU-Strategen, das „moderne Bild“ der Union und treibt sie in die Arme der AfD. Wenn immer mehr Bürger auf die Straße gehen, dann könnte sich der Wind aber weiter drehen.
JF 27/15