In der alten Bundesrepublik hatte die FDP eine Rolle, die sie vor dem 5%-Orkus bewahrte: Sie war das Zünglein an der Waage.
In dieser Rolle ermöglichte sie die 2. Regierung Merkel. Der Wähler(!) hat diese FDP totgestraft, mit dem Wahlergebnis von 2013. Merkel vollstreckte, sie adelte (anti-Brandmauer) die Grünen als das neue Zünglein an der Waage (SchwarzGrün statt SchröderFischer).

Was sollte Lindner machen, er konnte ja nur nach vorn schauen, für die FDP eine neue Rolle finden.
Die Große Kapitulation der Bürgerlichen Mitte: „Die grünroten Kräfte in ihrem Lauf halten wir nicht mehr auf. Auf! Hinterher!“
If you can’t beat them, join them. Rote und Grüne mit der CDU im Schlepptau.

Da gab es noch ein par Wähler, die sagten: „GrünRot, das ist zukunftsträchtig. Aber es muß doch wenigstens das Schlimmste verhindert werden“.
„Genau!“, rief Lindner, „und das sind wir, die FDP“.

Seine Chancen in einer Mit-Regierung realistisch sehend hielt Lindner sich aus Jamaika noch raus. Aber bei der Ampel sagte er sich: „Immer nur Mund spitzen, das würde sich rächen. Jetzt muß ich mal pfeifen“.
Was er tat, und es kam wie es kommen mußte. GrünRot ging seinen Gang.

Ein früher FDP wählender Kollege meinte: In der Opposition waren sie immer super, regieren konnten sie noch nie. Das war seinerzeit ein Außenminister der primär seine Homosexualität öffentlich pflegte, ansonsten nicht wusste was er mit dem Amt anfangen sollte.

Was damals dem einen sein Schwul-Sein, ist heute einer anderen ihr Feministen-Sein.

Die Zeiten für Staffage in Spitzenämtern ist vorbei. In guten Zeiten kann man einen Ideologen, ein Lama, ein Äffchen oder einen Hamster als Minister einsetzen und der Laden läuft trotzdem weiter. Erst danach braucht man jemanden mit Fachkenntnis.

An Äffchen mangelt es nicht, aber Experten gibt es keine mehr. Nur machtversoffene Ideologen in allen Farben.