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Spitzel-Gewerkschaft: Die Ver.di-Sta.si

Spitzel-Gewerkschaft: Die Ver.di-Sta.si

Spitzel-Gewerkschaft: Die Ver.di-Sta.si

Ver.di
Ver.di
Den Kollegen im Auge behalten: Ver.di paßt auf Foto: picture alliance/dpa Themendienst
Spitzel-Gewerkschaft
 

Die Ver.di-Sta.si

Die „Dienstleistungsgewerkschaft“ Ver.di hat sich ein neues Aufgabenfeld erschlossen: Kollegen bespitzeln, wegen ihrer Gesinnung in die Pfanne hauen und beim Chef verpfeifen. Was bei der Firma Horch & Guck noch klassisch „Zersetzung“ hieß, nennt man bei Ver.di nun „Isolierung der Person/en im Betrieb“. <>Ein Kommentar von Michael Paulwitz.<>
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Gewerkschaften waren mal dafür da, die Interessen von Arbeitnehmern gegenüber ihren Arbeitgebern zu vertreten. Die „Dienstleistungsgewerkschaft“ Ver.di hat sich ein neues Aufgabenfeld erschlossen: Kollegen bespitzeln, wegen ihrer Gesinnung in die Pfanne hauen und beim Chef verpfeifen.

Der Bezirk Süd-Ost-Niedersachsen hat dafür auch gleich einen Anschwärzer- und Säuberungs-Leitfaden herausgegeben, der mit deutscher Gründlichkeit alle Möglichkeiten durchdekliniert und jede Menge nützliche Ratschläge für den perfekten Betriebsdenunzianten bereithält.

Der Klassenfeind muß gebrochen werden

Liest da einer verdächtige Zeitungen, hat komische Facebook-Kontakte, schaut im Internet bei Seiten vorbei, die ein angepaßter Mitläufer lieber meidet, benutzt verbotene Wörter, ist in der falschen Partei? Beobachten, notieren, unter Druck setzen, Betriebs- oder Personalrat auf ihn hetzen, „den Arbeitgeber ansprechen“!

Denn es reicht nicht, den Klassenfeind zu erkennen, er muß innerlich gebrochen werden. Also: vor den Betriebsrat zerren, „Selbstkritik“ üben lassen. „Organisation innerbetrieblicher Prozesse“ heißt das im Ver.di-Jargon: Arbeitgebergespräch anleiern, Versetzung betreiben, in „Workshops, Mediation, Coaching, Befragungen“ den Delinquenten „kollektiv“ vorführen.

Bleibt der innere Feind widersetzlich, muß er sozial vernichtet und um seinen Job und seine Existenz gebracht werden. Bei den Kollegen von der Firma Horch & Guck hieß das noch ganz klassisch „Zersetzung“ – die Ver.di-Führungsoffiziere umschreiben die Methode mit „Isolierung der Person/en im Betrieb“ und „Outing in betrieblicher/außerbetrieblicher Öffentlichkeit“.

Der geschickte Anscheißer mobbt zuerst die Schwachen

Auch an die dem Denunzianten eigene Feigheit hat der Gewerkschaftsleitfaden gedacht: Schlagt nicht allein los, sondern sprecht „gemeinsames abgestimmtes Vorgehen“ ab. Und bevor man sich ein Opfer ausguckt, ist selbstverständlich erst mal zu prüfen: Wie ist sein „standing“? Wie würden die Kollegen reagieren – nicht daß die sich noch solidarisieren? Hat der Ausgespähte eine „Hausmacht“ oder ist er ein „verschrobener Einzelgänger“? Merke: Der geschickte Anscheißer mobbt zuerst die Schwachen, die sich schlecht wehren können.

Konsequent könnte Ver.di sich da eigentlich gleich in „Sta.si“ umbenennen. Oder in „Ditib“ – die lassen ihre Imame schließlich auch verdächtige Erdoğan-Kritiker und andere Abweichler an die türkischen Konsulate melden. Da findet man solche Methoden noch unanständig, aber im „Kampf gegen Rechts“ ist ja alles erlaubt.

Arbeitnehmer, die noch ihre fünf Sinne beisammen haben, sollten sich allerdings spätestens jetzt ernsthaft fragen, ob sie eine Organisation, die sich so offensichtlich als Transmissionsriemen totalitärer Überwachungsphantasien begreift und Kollegen von hinten ins Kreuz tritt, statt für sie einzutreten, immer noch mit ihren Mitgliedsbeiträgen unterstützen wollen.

Den Kollegen im Auge behalten: Ver.di paßt auf Foto: picture alliance/dpa Themendienst
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