HAMBURG. Die Piratenpartei ist erstmals in einer Umfrage drittstärkste politische Kraft geworden. Sie kam im Stern–RTL-Wahltrend des Meinungsforschungsinstituts Forsa auf 13 Prozent und verbesserte sich damit im Vergleich zur Vorwoche um einen Punkt. Die Grünen büßten dagegen zwei Punkte ein und landeten mit elf Prozent auf Platz vier.
Stärkste Partei wurde die Union, die sich um einen Punkt auf 36 Prozent verbesserte. Die SPD fiel um einen Punkt auf 24 Prozent. Die Linkspartei verlor ebenfalls einen Punkt und kam auf acht Prozent. Die FDP legte zwei Punkt zu und wäre mit fünf Prozent seit langem erstmals nach einer Umfrage wieder im Bundestag. Damit liegt Schwarz-Gelb sechs Punkte vor einem Bündnis aus SPD und Grünen.
„Grüne für viele Jugendliche altbackene Partei“
Laut Forsa-Chef Manfred Güllner litten vor allem letztere unter dem Aufstieg der Piraten. „Für viele Jugendliche sind die Grünen eine altbackene und alt gewordene Partei. Das Anti-Atom-Thema zieht nicht mehr“, sagte er dem Stern.
Die verbesserten Umfragewerte der FDP führte Güllner zum einen auf das strikte Nein der Liberalen zu den staatlichen Hilfen für die insolvente Drogeriekette Schlecker zurück. Dies finde vor allem beim klassischen Klientel der FDP, dem Mittelstand, Zustimmung.
Zum anderen verkörpere der FDP-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, Christian Lindner, die Hoffnung, daß es in der Partei noch andere Köpfe gebe, als FDP-Chef Phillip Rösler oder Außenminister Guido Westerwelle, die auf der Beliebtheitsskala die Schlußlichter bildeten. (krk)